Audi, BMW und Daimler verschärfen Sparkurs

Audi streicht 9 500 Stellen, schafft aber 2 000 neue Jobs in Zukunftsfeldern

Audi, BMW und Daimler verschärfen Sparkurs

scd/sck/ste Frankfurt/München – Die Mobilitätswende hat die deutsche Autoindustrie im Eiltempo eingeholt. Nach zahlreichen Zulieferern und Volumenherstellern sehen sich auch die erfolgsverwöhnten Premiummarken gezwungen, noch kräftiger auf die Kostenbremse zu treten. So will BMW die bereits mit dem Betriebsrat besprochenen Einschnitte auf der Betriebsversammlung am heutigen Mittwoch verkünden. Daimler hatte schon Mitte des Monats für Mercedes-Benz Cars auf dem Kapitalmarkttag angekündigt, die Personalkosten um mehr als 1 Mrd. Euro zu senken und auch an anderer Stelle den Gürtel enger zu schnallen. Hier laufen die Gespräche mit dem Betriebsrat indes noch, so dass die Details fehlen.Am Dienstag teilte nun auch die VW-Tochter Audi mit, dass die Zahl der Mitarbeiter an den deutschen Standorten Ingolstadt und Neckarsulm bis 2025 um netto 7 500 reduziert werden soll. Dem Abbau von 9 500 der rund 60 000 Stellen hierzulande steht der Aufbau von 2 000 Stellen in Zukunftsfeldern wie der Elektromobilität gegenüber. Audi hatte zuletzt im Premiumsegment Boden auf die Rivalen verloren. Die beiden deutschen Werke produzieren deutlich unterhalb ihrer Kapazitätsgrenzen. Daher wird Audi anders als Daimler, die vorwiegend in Verwaltung und Management den Rotstift ansetzen will, auch in der Fertigung einsparen. Der scheidende Audi-Vorstandsvorsitzende Bram Schot, der zum 1. April vom Ex-BMW-Manager Markus Duesmann abgelöst wird, erwartet von den Stellenstreichungen Einspareffekte von insgesamt 6 Mrd. Euro. Das soll neben Investitionen in Zukunftsfelder auch das Erreichen des Zielkorridors von 9 bis 11 % für die Umsatzrendite “absichern”.Mit dem massiven Sparkurs und dem Stellenabbau folgt Audi der Marke Volkswagen Pkw, bei der sich Management und Betriebsrat bereits im Herbst 2016 auf einen “Zukunftspakt” verständigt hatten. Zur Steigerung der operativen Rendite – 2022 soll diese bei mindestens 6 (2018: 3,8) % liegen – beschloss die VW-Kernmarke im Juni zudem weitere Maßnahmen. – Im Blickfeld Seite 8 Bericht Seite 9