Es gibt nur wenige Unternehmen, die einen so großen Vertrauensvorschuss haben wie Delivery Hero. Operative Verluste, gemessen am bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, von etwa 430 Mill. Euro im vergangenen Jahr werden gelassen zur Kenntnis genommen, als wären sie das Normalste der Welt. Damit absorbieren die roten Zahlen fast 30 % des Umsatzes – eigentlich eine erschreckende Relation. Auch im laufenden Jahr ist mit mehreren Hundert Mill. Euro Verlust zu rechnen. Investoren können damit ganz offensichtlich gut leben. Sie begrüßen es sogar, dass der Konzern die Muskeln spielen lässt und das Wachstum nach Kräften forciert, wie der Kurssprung nach Ankündigung der milliardenschweren Übernahme der koreanischen Woowa zeigt. Die Marktkapitalisierung ist inzwischen doppelt so hoch wie die von Lufthansa oder Covestro, und auch Heidelberg Cement wurde überholt. Der nächste Sprung ist bereits absehbar. Einen Teil der Woowa-Akquisition bezahlen die Berliner nämlich mit eigenen Aktien. Damit dürfte der Börsenwert weiter steigen. hek