Bremssystemspezialist

Auftragsflut für Knorr-Bremse

Trotz eines nach wie vor volatilen Marktumfelds ist dem Bremssystemspezialisten und Nutzfahrzeugzulieferer Knorr-Bremse ein guter Jahresauftakt gelungen. Das im MDax gelistete Münchner Unternehmen steigerte im ersten Quartal den Umsatz und den...

Auftragsflut für Knorr-Bremse

sck München

– Trotz eines nach wie vor volatilen Marktumfelds ist dem Bremssystemspezialisten und Nutzfahrzeugzulieferer Knorr-Bremse ein guter Jahresauftakt gelungen. Das im MDax gelistete Münchner Unternehmen steigerte im ersten Quartal den Umsatz und den Gewinn deutlich. Das Neugeschäft läuft hervorragend. Knorr-Bremse verzeichnet eine Auftragsflut. Von Januar bis März steigerte der Konzern den Auftragseingang um 13% auf 1,8 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand erreichte dadurch nach Unternehmensangaben ein Rekordniveau. Knorr-Bremse verbuchte Ende März einen Bestand von 5,1 Mrd. Euro (+9%). „Dies ist eine hervorragende Grundlage für eine gute Auslastung in den kommenden Quartalen und den positiven Ausblick für das Gesamtjahr“, urteilte Knorr-Bremse.

In einer Pressemitteilung sprach Vorstandsvorsitzender Jan Mrosik davon, dass der Konzern „hervorragende Ergebnisse“ erwirtschaftet habe. Dennoch ließ er sich nicht zu einer erhöhten Prognose hinreißen. Dafür deutete er mehrere Gründe an. „Für den weiteren Jahresverlauf halten wir an unserem Ausblick fest. Wir beobachten (…) aufmerksam die weiter anhaltenden weltweiten Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie, zunehmende Engpässe bei der Versorgung mit Halbleitern und anderen kritischen Zulieferkomponenten sowie bei den weltweiten Logistiksystemen.“

Nach dem Umsatz- und Gewinneinbruch 2020 infolge der Pandemie peilt die Konzernführung im laufenden Jahr deutliche Zuwächse an. Der Vorstand erwartet für 2021 einen Anstieg des Umsatzes auf eine Bandbreite zwischen 6,5 Mrd. und 6,9 (i.V. 6,2) Mrd. Euro. Die Umsatzrendite in Bezug auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll auf eine Spanne von 13 bis 14,5 (13,2)% zulegen. Daraus errechnet sich ein avisiertes Ebit zwischen 845 Mill. und 1 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr schrumpfte das operative Ergebnis um 23% auf 814 Mill. Euro.

Die Anleger reagierten auf das Zahlenwerk wohlwollend. Zum Wochenschluss sprang die Aktie von Knorr-Bremse in der Spitze um 7,2%, gab aber die Kursgewinne fast vollständig wieder ab und beendete den Xetra-Handel bei 103,70 Euro (+0,3%). Das Unternehmen bringt am Markt 17 Mrd. Euro auf die Waage. Morgan Stanley bekräftigte ihre Einschätzung mit „Overweight“ bei einem Kursziel von 120 Euro.

Im zurückliegenden Dreimonatsabschnitt steigerte Knorr-Bremse die Konzernerlöse um 4% auf 1,7 Mrd. Euro. Das Ebit sprang überproportional um 12% auf 252 Mill. Euro. Das entsprach einer Rendite von 14,9 (13,8)%.

Treiber war vor allem das Geschäft mit Nutzfahrzeugen, während der Bereich Schienenfahrzeuge nach wie vor von den Reisebeschränkungen aufgrund von Covid-19 indirekt betroffen ist. Das drückt den Bedarf der Abnehmer. Infolgedessen setzt Knorr-Bremse in diesem Segment weniger um (–10%) und verdient operativ weniger Geld (–7%).