Investitionsoffensive

Big Tech pumpt nach starken Quartalszahlen Milliarden in KI

Bei Microsoft und Meta brummen die Geschäfte. Der Windows-Konzern erhöht die Investitionen in KI massiv und hilft dabei auch dem Fusions-Start-up Helion auf die Sprünge.

Big Tech pumpt nach starken Quartalszahlen Milliarden in KI

Big Tech pumpt noch mehr Milliarden in KI

Microsoft setzt auf Fusionsstrom – Auch Meta begeistert Anleger mit Zahlen

hei/kro Frankfurt

Nach deutlichen Umsatz- und Gewinnsprüngen im zurückliegenden Quartal geben sich die US-Technologieriesen Microsoft und Meta ungebrochen optimistisch für das künftige Wachstum von KI-Anwendungen. Daher wollen sie ihre Investitionen in entsprechende Software und Infrastruktur weiter ausbauen. Microsoft, die im Cloud-Geschäft erstmals Daten für ihre Gewinnmaschine Azure getrennt hervorhebt, hat im abgelaufenen Fiskaljahr (per 30.6.) unterm Strich erstmals mehr als 100 Mrd. Dollar verdient, ein Sprung um ein Sechstel. Im Schlussquartal liefen die Geschäfte noch dynamischer, mit einem Umsatzsprung von 18% und einem Gewinnschub von knapp einem Viertel. Die Windows-Ikone will nun allein im laufenden Vierteljahr 30 Mrd. Dollar investieren, wie Finanzchefin Amy Hood sagte, im gesamten Turnus sind dem Vernehmen nach 120 Mrd. Dollar geplant, das Dreifache des Jahres 2023.

Gewinnplus von 36 Prozent

Meta, die im zweiten Quartal mit einem Gewinnplus von 36% auf 18,3 Mrd. Dollar die Erwartungen der Wallstreet ebenso geschlagen hat wie Microsoft, erhöht ebenfalls den Wetteinsatz auf KI. Für 2025 sind bis zu 72 Mrd. Dollar budgetiert. Bei der Mutter von Facebook, Instagram und Whatsapp sprudeln die Werbeerlöse auch in einem konjunkturell wackeligen Umfeld. Beide Schwergewichte entfachten bei den Anlegern Begeisterung: Meta-Titel zogen nachbörslich am Mittwoch um 11% an und gingen im frühen Geschäft am Donnerstag weiter nach oben. Der Microsoft-Kurs stieg zum Handelsbeginn um mehr als 8%. Die Marktkapitalisierung übersprang die 4-Bill.-Dollar-Marke.

Fusionsstrom soll Energiebedarf sichern

Die Investitionen von Microsoft helfen auch dem US-Fusions-Start-up Helion auf die Sprünge. Die Firma hat im Bundesstaat Washington mit dem Bau der weltweit ersten kommerziellen Fusionsanlage begonnen. Mit Windows hat das Unternehmen bereits vor zwei Jahren einen Stromliefervertrag abgeschlossen. Die Produktion soll bereits 2028 beginnen. Helion wird unter anderem von Open AI-CEO Sam Altman und Softbank finanziert und ist eines von drei Fusions-Start-ups, die mehr als 1 Mrd. Dollar eingesammelt haben.

Die Deckung eines explodierenden Energiebedarfs in den Rechenzentren gilt als drohende Wachstumsbremse für KI-Anwendungen, was die Renaissance von Atomkraft in den USA fördert. Das Marktforschungsunternehmen Gartner befürchtet, dass Stromengpässe bereits im Jahr 2027 dazu führen können, dass 40% aller Rechenzentren dadurch eingeschränkt sind. Die Weltenergieagentur taxiert den Strombedarf in Rechenzentren bis 2030 auf rund 950 Terrawattstunden.

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