Vorlage Finanzeckdaten

BMW überzeugt Analysten

BMW ist in der Analystengemeinde mit ihren vorab veröffentlichten Quartalszahlen gut angekommen. Banken erhöhten ihre Kursziele für die Stammaktie des Münchner Autoherstellers teils deutlich. In einem von Gewinnmitnahmen geprägten Markt reagierten die Anleger auf die Eckdaten aber verhalten.

BMW überzeugt Analysten

sck München

Die Anleger haben verhalten auf die Vorlage guter Finanzeckdaten im Jahresauftaktquartal von BMW reagiert. Nach deutlichen Kurszuwächsen in den vergangenen Wochen legte die Stammaktie des Münchner Autokonzerns nach Bekanntgabe der wesentlichen Zahlen für das erste Quartal aber nur geringfügig zu. Das Papier büßte am Dienstag zunächst bis zu 1% ein, drehte dann zeitweise ins Plus und schloss im Xetra-Handel mit 86,18 Euro; ein Minus von 1,7%.

Am Abend zuvor hatte das Dax-Unternehmen ad hoc über den Verlauf des ersten Kalenderviertels 2021 berichtet (vgl. BZ vom 20. April). BMW übertraf dabei die Markterwartungen deutlich. Vor diesem Hintergrund fielen die Beurteilungen der Analysten durchweg positiv aus. In einer Kurzstudie schrieb Warburg Research von einem „herausragenden“ Jahresauftakt. Das Analysehaus hob das Kursziel für die Aktie von 85 auf 100 Euro an und bekräftigte dabei seine Kaufempfehlung. Goldman Sachs bestätigte ihre Einschätzung von „Neutral“ mit einem Kursziel von 108 Euro. J.P. Morgan beließ ihre Einstufung ebenfalls bei „Neu­tral“, erhöhte aber das Kursziel von 85 auf 90 Euro.

Umsatz steigt um 27 Prozent

BMW ist 2021 im Kerngeschäft Automobile wie der Wettbewerber Daimler mit großem Schwung ins Jahr gestartet. Nach vorläufigen Unternehmensangaben erwirtschaftete die Sparte von Januar bis Ende März ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 2,24 Mrd. Euro. Das entspricht dem Zehnfachen des operativen Gewinns im ersten Quartal des Vorjahres. Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie erzielte der Geschäftsbereich seinerzeit ein Ebit von nur 229 Mill. Euro. Im März 2020 hatten viele Industriestaaten einen Lockdown aufgrund der Seuche verhängt. Das schloss auch vorübergehende Werksschließungen ein. Der BMW-Vorstand führt den soliden Jahresauftakt auf gute Geschäfte im größten Einzelmarkt China, „positive Mix- und Preis-Effekte“ sowie eine hohe Nachfrage nach Gebrauchtwagen zurück. Der Konzern sah sich veranlasst, die Eckdaten vorab zu veröffentlichen, weil diese nach Unternehmensangaben deutlich über den Marktschätzungen lagen.

Aus der vom Konzern mit 9,8 (1,3)% veranschlagten operativen Marge im Kernsegment lässt sich ableiten, dass BMW im ersten Vierteljahr 2021 den Spartenumsatz auf 22,8 (i.V. 18) Mrd. Euro steigerte. Das entspricht einem Zuwachs von 27%. Diese robusten Finanzzahlen deuteten sich bereits an, als BMW zuvor mit sehr guten Verkaufszahlen am Markt auftrumpfte.

Dem weiß-blauen Autokonzern, der an der Börse 52 Mrd. Euro schwer ist, gelang ein noch schwungvollerer Start ins Jahr als Daimler mit ihrem Autogeschäft (vgl. BZ vom 8. April). Im Kopf-an-Kopf-Rennen um den Status als führender Autohersteller im Premiumsegment machte BMW im Wettstreit mit Mercedes-Benz Cars Boden gut. Die Münchner teilten mit, im ersten Quartal den Absatz von Fahrzeugen der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce um 34% auf exakt 636606 Stück gesteigert zu haben. Die Kernmarke BMW legte um 36% auf 560543 Einheiten zu.

Schub in den USA und China

Für den Schub sorgten die Erholung des US-Marktes, die ungebremste Dynamik im größten Einzelmarkt China und die wachsende Nachfrage nach elektrifizierten Autos. In den Zahlen spiegelt sich der Trend wider, über den bereits Finanzvorstand Nicolas Peter Ende März vor Journalisten berichtet hatte (vgl. BZ vom 1. April).

Den detaillierten Quartalsbericht will der Dax-Konzern am 7. Mai veröffentlichen.

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