Chemikalienhändler

Brenntag-Chef erteilt Konzernaufspaltung eine Absage

Der Essener Chemikalienhändler Brenntag arbeitet seit 2023 an einer vom aktivistischen Investor Primestone geforderten Aufspaltung. Seit kurzem ist nun jedoch mit Jens Birgersson ein neuer Chef im Amt. Er hält die Trennung für falsch und will stattdessen stärker auf die Kostenbremse treten.

Brenntag-Chef erteilt Konzernaufspaltung eine Absage

Neuer Brenntag-Chef bläst geplante Aufspaltung ab

Reuters Düsseldorf

Der neue Brenntag-Chef hat dem unter der Konjunkturschwäche leidenden Chemikalienhändler ein Effizienzprogramm verschrieben. Zudem erteilte er der angedachten Konzernaufspaltung eine Absage und drückt bei den Kostensenkungen aufs Tempo. „Wir müssen Brenntag im Kern stärken, weshalb wir zentrale Strukturen optimieren und vereinfachen sowie unsere Kostenbasis verbessern“, erklärte der seit September amtierende Konzernlenker Jens Birgersson am Mittwoch. Ziel sei es, wettbewerbsfähige Lieferketten zu entwickeln und Wachstumschancen zu nutzen. „Wir planen, diese neue Strategie in der zweiten Jahreshälfte 2026 vorzustellen.“

Birgersson bekannte sich zu den beiden Segmenten des Konzerns: „Eine vollständige Trennung von Brenntag Specialties und Brenntag Essentials wird von uns nicht weiterverfolgt, da sie nicht im Interesse von Brenntag liegt“, sagte er. „Beide Divisionen profitieren von erheblichen Synergien in den Bereichen Kosten, Personal, operative Infrastruktur und Marktzugang, was einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil von Brenntag darstellt.“ Brenntag hatte 2023 begonnen, die Bereiche eigenständig aufzustellen.

Mehr Tempo bei Kostensenkungen

Der schwierigen Marktlage begegnet Brenntag mit Sparmaßnahmen. „Wir setzen unser Kostensenkungsprogramm mit erhöhtem Tempo um. Im dritten Quartal 2025 haben wir Einsparungen von 45 Mill. Euro erzielt, sagte Finanzvorstand Thomas Reisten. Bis 2027 sollen die Kosten um jährlich 300 Mill. Euro sinken.