British-Airways-Mutter kauft zu

IAG will Globalia spanische Air Europa für 1 Mrd. Euro abnehmen - Finanzierung durch neue Schulden

British-Airways-Mutter kauft zu

Die British-Airways-Mutter IAG will Globalia die Fluggesellschaft Air Europa für 1 Mrd. Euro abnehmen. Die Gruppe stärkt dadurch ihre Position im Transatlantikgeschäft. Es wäre bereits die dritte spanische Airline im Portfolio der Gruppe, zu der schon Iberia und der Billigflieger Vueling gehören. hip London – Die International Consolidated Airlines Group (IAG) wird die Fluggesellschaft Air Europa für 1 Mrd. Euro in bar von der spanischen Touristikgruppe Globalia erwerben. Wie die British-Airways-Mutter mitteilt, will sie durch den Zukauf ihre Position im Transatlantikgeschäft stärken. Die drittgrößte spanische Airline fliegt Ziele in Südamerika an. Der Board der IAG geht zudem davon aus, dass sich durch den Zusammenschluss die Bedeutung des Madrider Flughafens erhöhen würde. Er könne in einen “echten Rivalen der vier großen Hubs in Europa – Amsterdam, Frankfurt, London Heathrow und Paris Charles de Gaulle” verwandelt werden. Luis Gallego, der Chief Executive von Iberia, hofft gar, dass Madrid zum Tor von Asien nach Lateinamerika werden könnte, nachdem der Flughafen den europäischen Rivalen in den vergangenen Jahren hinterhergehinkt sei. Vorherrschaft im Südatlantik”IAG verfügt über eine starke Erfahrungsgeschichte erfolgreicher Akquisitionen, zuletzt mit der Übernahme von Aer Lingus 2015″, ließ sich Chief Executive Willie Walsh zitieren. Er sei davon überzeugt, dass die “wettbewerbsfähige, kosteneffiziente” Air Europa gut zur Gruppe passe. Zudem werde durch den Deal die Vorherrschaft der IAG im Südatlantikgeschäft wiederhergestellt. Der Kauf der irischen Aer Lingus hatte bereits die Position des Unternehmens im Nordatlantikgeschäft gestärkt. IAG zeigte sich auch am Ryanair-Rivalen Norwegian Air Shuttle interessiert, entschied sich aber gegen ein Angebot, nachdem ihr beschieden worden war, dass ihre Vorstellungen vom möglichen Kaufpreis zu niedrig gewesen seien. Air Europa soll schon im ersten Jahr nach Abschluss der Übernahme einen positiven Beitrag zum Gewinn pro Aktie leisten, nach vier Jahren auch zur Rendite auf das eingesetzte Kapital.Globalia ist aus der 1971 von Juan José Hidalgo gegründeten Viajes Halcón hervorgegangen. Zur Gruppe gehören unter anderem der Tourveranstalter Travelplan und die Hotelkette Be Live. Air Europa beförderte im vergangenen Jahr 11,8 Millionen Passagiere. Zur Flotte gehörten am Jahresende 66 Flugzeuge. Bei 2,1 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftete die Airline ein Betriebsergebnis von 100 Mill. Euro. IAG will den Zukauf durch neue Schulden finanzieren. Dadurch erhöhe sich das Verhältnis von Nettoverschuldung und Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda), das zuletzt bei 1,2 gelegen hatte, um 0,3.”Wir sehen die strategische Logik des Deals”, schrieb Gerald Khoo, Luftfahrtanalyst bei Liberum Capital, in einer ersten Einschätzung. “Aber die Gefahr, dass die Wettbewerbsbehörden einschreiten, ist nicht unwesentlich.” Die IAG zahle das 14,9-fache Vorsteuerergebnis. Der unterstellte Enterprise Value entspreche dem zehnfachen Betriebsergebnis (nicht bereinigt) bzw. dem 2,6-fachen Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Leasingkosten (Ebitdar). Auch andere Analysten nannten den Deal vernünftig.