Daimler hält Lkw-Absatz knapp über Vorjahr

Konzern darf autonomes Fahren in Serie testen

Daimler hält Lkw-Absatz knapp über Vorjahr

igo Stuttgart – Wegen der Wirtschaftsschwäche in wichtigen Märkten hat der Autokonzern Daimler im abgelaufenen Jahr den Lkw-Absatz nur leicht gesteigert. Der nach der Pkw-Sparte zweitgrößte Konzernbereich verkaufte nach vorläufigen Zahlen mit gut 500 000 Fahrzeugen knapp 1 % mehr als im Vorjahr. Bis 2020 will der Konzern jährlich 700 000 Lkw verkaufen.In Brasilien halbierte sich die Zahl der verkauften Lkw wegen der dortigen Wirtschaftskrise. Auch in Indonesien hatte Daimler über einen Markteinbruch berichtet. Dagegen stiegen die Verkaufzahlen im wichtigen US-Markt von Januar bis November um 20 %. Auch in Westeuropa legte der Absatz leicht zu. Daimler-Truck-Vorstand Wolfgang Bernhard erwartet, dass der US-Markt im angelaufenen Jahr unter dem Niveau von 2015 bleiben wird. Auch in Brasilien rechne er nicht mit Entspannung.Erfolg hatte die Sparte 2015 in einem anderen Bereich: Im Mai hatte Daimler im US-Bundesstaat Nevada die weltweit erste Straßenzulassung für einen autonom fahrenden Lkw erhalten. Ab dem Sommer gesellen sich drei neue E-Klassen dazu. Erste Lizenz für SerienautoDas neue Modell hat zwar erst auf der Detroit Auto Show Premiere. Bereits im Vorfeld erhielt die E-Klasse als weltweit erstes Serienfahrzeug eine Testlizenz. Die großen Autohersteller sowie Zulieferer wie Bosch und IT-Konzerne wie Google haben zwar ebenfalls solche Lizenzen, allerdings nur für Erprobungsfahrzeuge.Nevada hat im Gegensatz zu anderen US-Bundesstaaten oder EU-Ländern seit 2011 ein festes Regelwerk für autonome Fahrten. Dennoch muss Daimler einige Einschränkungen für die Serientests in Kauf nehmen. So müssen jeweils zwei Personen in einem Fahrzeug sitzen. Zudem ist der Testbetrieb zwar auf allen Interstates und State Highways erlaubt, beim Abbiegen sowie beim Auf- und Abfahren muss jedoch selbst gelenkt werden.