Vor Abspaltung

Daimler Truck ordnet sich neu

Das Geschäft in den Weltregionen erhält mehr Unabhängigkeit. Die Technik wird gebündelt. Und von Juli an gibt es zwei neue Vorstände.

Daimler Truck ordnet sich neu

jh München

Die Daimler Truck AG bereitet sich mit einer Neuordnung von Geschäftseinheiten auf den für dieses Jahr geplanten Börsengang vor. Zum einen geht es um regionale Einheiten und Marken sowie Technologien, zum anderen um die Finanzdienstleistungen. Damit verbunden ist die Berufung von zwei neuen Vorständen, womit das Spitzenmanagement auf acht Mitglieder vergrößert wird. Die Änderungen sollen von Juli an gelten. Als Ziele nennt Daimler Truck unter anderem mehr Effizienz und schnellere Entscheidungen.

„Künftig liegen Entscheidungskompetenz und notwendige Ressourcen für die Produktentwicklung bei den jeweiligen Daimler-Truck-Marken in den Regionen“, kündigt das Unternehmen an. Chefingenieur- Funktionen würden dann den Regionen zugeordnet. Die operativen Einheiten und Marken wie Freightliner und Western Star in Nordamerika, Mercedes-Benz Trucks in Europa und Lateinamerika sowie Fuso in Asien erhielten mehr Unabhängigkeit und Handlungsspielraum.

Zudem bündelt das Unternehmen Forschung, Entwicklung und Produktion für die Antriebstechniken Verbrenner, Batterie und Brennstoffzelle in einem sogenannten Kompetenzzentrum. Skaleneffekte und Synergien sollen auf diese Weise genutzt werden. Die Einheit namens Truck Technology Group, die auch Software, Elektrik und den Einkauf umfasst, wird Andreas Gorbach (45) als Mitglied des Vorstands leiten. Sven Ennerst (57), der bisher im Vorstand für Entwicklung, Einkauf und China verantwortlich ist, geht am Ende dieses Jahres in den Ruhestand. Gorbach leitet derzeit das Gemeinschaftsunternehmen Cellcentric, in dem Daimler Truck mit Volvo an Brennstoffzellensystemen arbeitet.

Für das neue Ressort Finanzdienstleistungen wird Stephan Unger (54) zuständig sein. Der Vorstand von Daimler Truck vergrößert sich damit von sieben auf acht Mitglieder. Die künftige Einheit Finanzdienstleistungen entsteht aus einem Teil der Daimler Mobility AG, in der dieses Geschäft bisher für den ganzen Daimler-Konzern ebenso wie die Mobilitätsdienstleistungen gebündelt sind. Unger ist seit 2012 im Vorstand der Mobility-Sparte und für Finanzen zuständig.

Der Vertrag von Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth (62) wird wohl nicht verlängert, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Sein Vertrag hat eine Laufzeit bis April 2022.