Die Welt wetteifert um die zweite Quantenrevolution
Die Welt wetteifert um die zweite Quantenrevolution
100 Jahre Quantenphysik
kro Frankfurt
Die Vereinten Nationen haben 2025 zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft ausgerufen. Denn es ist mittlerweile 100 Jahre her, dass der deutsche Physiker Werner Heisenberg mit einem 14 Seiten langen Aufsatz den Grundstein für die Quantenmechanik legte. Seine Theorien sorgten für ein immer genaueres Verständnis von Atomen und Teilchen, was ab den 50er Jahren zur ersten Quantenrevolution und damit unter anderem zu den Grundlagen der Computertechnologie führte.
Heute arbeitet die Wissenschaft bereits an der zweiten Quantenrevolution: die Steuerung und Manipulation von Atomen. Dieser Schritt umfasst auch die Entwicklung von Quantencomputern, von denen sich die Wirtschaft wegen der speziellen physikalischen Eigenschaften enorme Effizienzgewinne erhofft. Die extrem hohe Leistungsfähigkeit solcher Rechner könnte etwa in der Medikamentenentwicklung, in der Logistik oder in der Finanzindustrie zum Einsatz kommen.

Das wirtschaftliche Potenzial haben Regierungen, Unternehmen und Investoren längst erkannt: Laut McKinsey sind von Anfang 2023 bis April 2025 weltweit über 23 Mrd. Dollar an öffentlichen Geldern in die Technologie geflossen. Startups, die es in dem Bereich mit Dickschiffen wie IBM, Google oder Microsoft aufnehmen wollen, haben laut Dealroom im laufenden Jahr bereits 3,4 Mrd. Dollar eingesammelt – und damit schon jetzt die Rekordsumme aus dem vergangenen Jahr von 2,2 Mrd. Dollar überstiegen. Europas Quanten-Hoffnung IQM erhielt zuletzt 320 Mill. Dollar. Bei McKinsey geht man davon aus, dass die drei Haupt-Technologien – also Quantencomputing, Quantenkommunikation und Quantensensoren – zusammen schon 2035 weltweit bis zu 97 Mrd. Dollar Umsatz abwerfen könnten.