Medizin- und Sicherheitstechnik

Dräger erfreut Anleger mit Ankündigungen zu Dividenden

Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Dräger hat Anleger mit überraschenden Ankündigungen zu künftigen Dividenden erfreut. Die Aktie des SDax-Unternehmens legte am Donnerstag um mehr als 5% zu.

Dräger erfreut Anleger mit Ankündigungen zu Dividenden

Dräger überrascht mit Ankündigungen zur Dividende

Neue Ausschüttungspolitik – Aktie steigt um 5,5 Prozent

ste Hamburg

Der Lübecker Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Dräger hebt nach dem deutlich verbesserten Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 sowie auf Basis einer Eigenkapitalquote über 40% die seit 2018 unveränderte Dividende unerwartet kräftig an. Wie das Familienunternehmen am Donnerstag bei Vorlage des Jahresberichts 2023 ankündigte, soll die Dividende auf 1,80 (i.V. 0,19) Euro je Vorzugsaktie und auf 1,74 (0,13) Euro je Stammaktie erhöht werden. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von 33,2 (3,7) Mill. Euro. Für 2023 weist Dräger ein auf 112 (-64) Mill. Euro gestiegenes Jahresergebnis sowie eine Eigenkapitalquote von 45,5 (42,5)% aus.

Das Unternehmen, das im Jahr zuvor erstmals seit 2000 unter dem Strich rote Zahlen geschrieben hatte, kündigte zugleich eine neue Ausschüttungspolitik mit einer Dividendenquote von künftig mindestens 30% des Konzernjahresüberschusses an. Die Maßnahmen zur Vereinfachung der Kapitalstruktur seien mit der Rückzahlung der verbliebenen Genussscheine im Januar 2023 abgeschlossen, sagte Vorstandschef Stefan Dräger. Im Gespräch mit dieser Zeitung erinnerte er daran, dass 2006 kurz nach seinem Antritt an der Unternehmensspitze lediglich 35% der Ausschüttungen bei Aktionären angekommen seien.

Eigenkapitalstruktur verbessert

Durch Rückkauf des Siemens-Anteils an der Dräger Medizintechnik in zwei Schritten bis 2010 sowie durch Rückkauf ausstehender Genussscheine 2012 und 2022/2023 erhöhte sich der Anteil der Aktionäre am Überschuss auf nunmehr 100%. Der Aufwand für die Eigenkapitalstrukturverbesserung, der im Zuge von Kapitalerhöhungen teilweise durch Aktionäre gegenfinanziert worden sei, habe sich auf brutto 950 Mill. Euro belaufen, so Finanzvorstand Gert-Hartwig Lescow.

Die Dividendenankündigung kam bei Anlegern gut an. Die im SDax gelistete Drägerwerk-Vorzugsaktie, 2023 um rund 24% gestiegen, legte am Donnerstag um 5,5% auf 49,20 Euro zu. Das Unternehmen, das eine Ausweitung der Ausschüttung vor knapp zwei Monaten bereits avisiert hatte, bestätigte die am 15. Januar gemeinsam mit vorläufigen Eckzahlen für 2023 veröffentlichte Prognose.

Prognose bereits bekannt

Der Ausblick sieht für das laufende Jahr einen währungsbereinigten Umsatzanstieg um 1 bis 5% sowie eine operative Rendite (Ebit-Marge) zwischen 2,5 und 5,5% vor. Im Jahr 2023 stieg der Umsatz währungsbereinigt um 13,1%, nominal um 10,8% auf 3,37 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel mit 166,4 (-88,6) Mill. Euro wieder positiv aus, die Ebit-Marge landete bei 4,9 (-2,9)%. Wachstum und Profitabilität wurden dabei durch Nachholeffekte im Zuge der Verbesserung der zuvor eingeschränkten Lieferfähigkeit unterstützt, wie Dräger erklärte. Zudem habe sich eine Nachfragewelle nach Beatmungsgeräten in China zu Beginn des Jahres positiv auf Umsatz und Ergebnis ausgewirkt. Dass diese beiden Effekte im laufenden Jahr fehlen, hatte das Unternehmen bereits im Januar angekündigt.

Dräger stellte weiter in Aussicht, die Marge in den kommenden Jahren im Schnitt um einen Prozentpunkt pro Jahr weiter steigern zu wollen. Dies soll in kleinen Schritten über Bereinigungen im Beteiligungsportfolio des Unternehmens ermöglicht werden. Damit werde man kontinuierlich einen positiven Wertbeitrag erwirtschaften und den Wert des Unternehmens stetig erhöhen, so Vorstandschef Stefan Dräger.

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