Ende der Dauerfehde um Media Markt in Sicht

Gesellschafter sprechen über Verschmelzung

Ende der Dauerfehde um Media Markt in Sicht

ab Düsseldorf – In den seit Jahren schwelenden Streit zwischen den Gesellschaftern der Media-Saturn-Holding (MSH) kommt Bewegung. Nach Informationen der Börsen-Zeitung wird derzeit die Verschmelzung von Media Markt und Saturn auf die Obergesellschaft Ceconomy, die gut 78 % der Anteile an der MSH hält, diskutiert. Der MSH-Minderheitsgesellschafter Convergenta erhielte im Gegenzug Aktien von Ceconomy zuzüglich einer Barkomponente.Nach einem Bericht von Reuters soll das Paket aus Aktien und Cash ein Volumen von etwa 1 Mrd. Euro haben, wobei die Aktienkomponente bei einer Sperrminorität liege. Es handele sich um erste Überlegungen in einem frühen Stadium, heißt es dagegen an anderer Stelle. Von daher seien die genannten Zahlen oder Eckdaten offen und keineswegs in Stein gemeißelt.Convergenta wollte sich nicht äußern. Auch Ceconomy wollte die Informationen nicht kommentieren, verwies jedoch darauf, dass Ceconomy-Chef Jörn Werner zuletzt von konstruktiven Gesprächen zwischen den Gesellschaftern der MSH gesprochen habe. Das Verhältnis der Gesellschafter sei so gut wie seit Jahren nicht. Das mag auch daran liegen, dass sich die Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn praktisch neu erfinden müssen. Angeleiert wurde ein riesiges Transformationsprogramm, mit dem die Kostenbasis um 110 Mill. bis 130 Mill. Euro gesenkt werden soll, um auf der Ausgabenseite wieder wettbewerbsfähig zu werden. Die Beteiligung an der MSH ist für die aus der Metro hervorgegangene Ceconomy das wichtigste Asset.Die gut 21-prozentige Beteiligung von Convergenta an der MSH ist mit einem Vetorecht ausgestattet, mit dem der Minderheitsgesellschafter wichtige Entscheidungen blockieren kann. Insbesondere das Vetorecht war Metro und nachfolgend Ceconomy ein Dorn im Auge. Der Streit hat in der Vergangenheit schon zahlreiche Gerichte beschäftigt. In der Vergangenheit waren mehrfach Anläufe unternommen worden, um den Streit zu befrieden – bislang allerdings ohne Erfolg. Als Zeichen der Entspannung wird gewertet, dass alle anhängigen Gerichtsverfahren derzeit ruhen, wie Reuters berichtet.