WERTBERICHTIGT

Ende der Geduld mit Reebok

Börsen-Zeitung, 8.3.2013 Als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet: Der Kauf des Sportriesen Reebok Anfang 2006 für rund 3 Mrd. Euro war bei Adidas als großer strategischer Wurf gedacht. Die damit ausgebaute US-Präsenz sollte Basis sein für...

Ende der Geduld mit Reebok

Als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet: Der Kauf des Sportriesen Reebok Anfang 2006 für rund 3 Mrd. Euro war bei Adidas als großer strategischer Wurf gedacht. Die damit ausgebaute US-Präsenz sollte Basis sein für den Angriff auf Weltmarktführer Nike, der mit der Dominanz im großen Heimatmarkt glänzen kann. Doch daraus wird seit Jahren nichts. Die Marke neu zu positionieren und Vertriebskanäle aufzuräumen beanspruchte Zeit, Kraft und den Geldbeutel. Jetzt sind es streikende Eishockeyspieler und korrupte indische Reebok-Manager, die das Ergebnis der langmütigen Mutter via Goodwill-Abschreibungen verhageln. Doch Adidas-Chef Herbert Hainer steht weiter zur Problemtochter. Im laufenden Jahr soll eine Marketingkampagne dem Unternehmen Beine machen. Bei allem Verständnis für das angeblich so große Potenzial im Fitnessmarkt muss Reebok jetzt wirklich liefern. Einen Bettvorleger auf Dauer zu päppeln, das darf sich auch ein sonst so prosperierender Konzern wie Adidas nicht leisten. Auch wenn damit das Management eine Niederlage eingestehen müsste. jur