Geschäft von AMS läuft besser als erwartet

Vorstand zuversichtlich für neue Osram-Offerte

Geschäft von AMS läuft besser als erwartet

jh München – Mit starken Quartalszahlen geht AMS das neue Übernahmeangebot für Osram an. Das österreichische Halbleiterunternehmen, das sich auf Sensorik spezialisiert, steigerte im dritten Quartal 2019 den Umsatz und die Profitabilität stärker als erwartet. Der Kurs der an der Schweizer Börse notierten Aktie stieg am Dienstag zunächst um knapp 6 %, verlor bis zum Handelsschluss aber 3,7 % auf 43,54 sfr.Der Vorstandsvorsitzende Alexander Everke zeigte sich zuversichtlich, dass AMS mit dem neuen Übernahmeangebot für Osram erfolgreich sein wird. Allerdings hatte er sich so auch schon vor dem Scheitern des ersten Versuchs geäußert und gesagt: “Ich bin kein Fan von Plan B oder Plan C.” Nun senkte AMS die im ersten Anlauf klar verfehlte Mindestannahmeschwelle von 62,5 auf 55 %. Den Beginn der Angebotsfrist erwartet Everke Ende Oktober, falls die Finanzaufsicht BaFin die Offerte gestattet. Er äußerte sich optimistisch, dass bis dahin mit dem Vorstand von Osram eine Einigung auf eine Zusammenarbeit gelingt. Die Gespräche seien konstruktiv. Während Everke von umfassenden Vereinbarungen spricht, um die Osram-Beschäftigten in Deutschland abzusichern, wirft die Gewerkschaft IG Metall AMS einen abermaligen Versuch einer feindlichen Übernahme vor. AMS setze das Pokerspiel um die Zukunft von Osram auf dem Kapitalmarkt fort. Die finanziellen Risiken seien unannehmbar hoch und das Vorgehen des Managements von AMS sehr unprofessionell. “Einer Übernahme in dieser Art und Weise wird sich die IG Metall weiterhin widersetzen”, sagt Klaus Abel, der Beauftragte der Gewerkschaft für Osram und stellvertretende Aufsichtsratschef des Münchner Lichttechnikkonzerns. Klumpenrisiko Apple Das gute Abschneiden des Geschäfts von AMS im dritten Quartal begründete Everke vor allem mit einer starken Nachfrage im Konsumentengeschäft und einem positiven Trend im Smartphone-Markt. Mit Abstand größter Kunde ist Apple. Mit dem US-amerikanischen Konzern, den AMS unter anderem mit Sensorik für 3-D-Gesichtserkennung beliefert, erzielt das Unternehmen rund 45 % seines Umsatzes.Im dritten Quartal erhöhte AMS den Konzernerlös um 41 % auf 645 Mill. Dollar. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern vervielfachte sich auf 147 (i. V. 36) Mill. Euro. Unter dem Strich steht ein Nettoergebnis von 158 (18) Mill. Euro. Als einen Grund für den Sprung nannte Finanzvorstand Michael Wachsler-Markowitsch die deutlich gestiegene Kapazitätsauslastung der Fertigung in Singapur.Das Geschäft in den Segmenten Automobil und Industrie entwickle sich gedämpft, berichtete der Vorstand. Insgesamt äußerte er sich für das aktuelle Quartal aber zuversichtlich “aufgrund positiver Smartphone-Volumina”. Zum Ausblick auf 2020 wagte er keine Aussage.