Gewinn von BMW bricht um ein Viertel ein
Gewinn von BMW bricht um ein Viertel ein
Münchner Autobauer rechnet mit geringeren Zöllen im Sommer – Prognose bekräftigt
sck München
Trotz eines Gewinneinbruchs zum Jahresauftakt und eines anhaltenden Drucks der US-Regierung beim Thema Zölle hält BMW an ihrer Prognose für 2025 fest. Der Vorstand begründet das damit, dass es von Juli dieses Jahres an zu Zollsenkungen kommen könnte. Die jüngsten Zollerhöhungen unter US-Präsident Donald Trump würden „teilweise temporärer Natur“ sein. In einer Telefonkonferenz mit Journalisten bekräftigte Finanzvorstand Walter Mertl, dass Gegenmaßnahmen die Belastungen aus Zöllen abfedern sollen. BMW werde die Warenströme im eigenen weltweiten Produktionsnetz anpassen, berichtete er.
Der Vorstandsvorsitzende Oliver Zipse vertraut zudem auf den guten Lauf des Unternehmens mit neuen Modellen. Die Konzernführung erwartet daher, das Konzernergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau zu halten. 2024 erwirtschaftete BMW 11 Mrd. Euro. Die operative Umsatzrendite in der Autosparte soll zwischen 5 und 7% liegen. Die Konzernspitze rechnet 2025 mit leicht steigenden Pkw-Auslieferungen.
Belastungen im zweiten Quartal
In ihrem Ausblick zur zurückliegenden Bilanzvorlage berücksichtigte die Konzernführung nach eigenen Angaben sämtliche erhöhten US-Zölle, die bis zum 12. März in Kraft traten. Diese würden sich „erheblich“ auf das Ergebnis im laufenden zweiten Quartal auswirken, warnte der CFO.
Im Produktionsnetz ist das US-Werk Spartanburg (South Carolina) das größte von BMW. Im vergangenen Jahr fertigte der Konzern dort rund 400.000 Fahrzeuge, überwiegend der SUV-Baureihen. BMW baut dort so viele Pkw, wie der Konzern in den USA verkauft. Die Hälfte der im US-Werk produzierten Einheiten geht in den Export. Das heißt, dass BMW viele Fahrzeuge und Komponenten in die USA auch importiert. Daher ist das Unternehmen anfällig für Handelskonflikte dieser Art.
Aktie setzt sich an Dax-Spitze
Trotz der Unsicherheit wegen der Zölle und des Gewinnrückgangs überzeugte BMW die Anleger. Im Xetra-Handel gewann die Stammaktie zeitweise 3,6% auf 77,54 Euro an Wert. Das Papier führte den Dax an. Ein Grund dafür war, dass BMW im ersten Quartal nicht so schlecht abschnitt wie zuvor von Analysten befürchtet. Zudem überraschte so manchen Experten, dass der Vorstand seine Prognose beibehielt.
Zum Vergleich: Rivalin Mercedes-Benz setzte zur Vorlage ihrer Quartalszahlen vorige Woche ihren Jahresausblick aus. In der bisherigen Prognose der Stuttgarter war der auf 27,5% erhöhte Importzoll für Autos aus der EU in die USA noch nicht enthalten. Auch Volkswagen berücksichtigte bislang noch nicht die Zölle in ihrer Prognose für 2025.
Schwäche in China drückt
Im zurückliegenden Dreimonatsabschnitt brach der Konzerngewinn vor Steuern von BMW um 25% auf 3,1 Mrd. Euro ein. Nach Steuern bleiben als Überschuss 2,2 Mrd. Euro (minus 26%) hängen. Grund für diesen Dämpfer war vor allem der Rückgang in der Autosparte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) des größten Konzernsegments schrumpfte um ein Viertel auf 2 Mrd. Euro. Auf Konzernebene fiel das Ebit um 23% auf 3,1 Mrd. Euro zurück.
Wie Mercedes-Benz und Volkswagen zollte BMW der Absatzschwäche in China Tribut. Der Verkauf neuer Modelle sorgte aber dafür, dass der weltweite Rückgang der Auslieferungen nur 1,4% betrug.
Mercedes-Benz schnitt schlechter ab. Der operative Gewinn der Schwaben fiel um 40%, der von VW um 37%.
Profitabilität schwächelt
Wie bei den beiden anderen Dax-Autowerten schrumpfte auch bei BMW die Profitabilität im Kerngeschäft. Die operative Marge der Autosparte sackte um 1,9 Prozentpunkte auf 6,9% ab.