Reuters Frankfurt – Nach Einschätzung der Containerreederei Hapag-Lloyd droht der Schifffahrtsbranche neben den ohnehin bestehenden Transportengpässen weiteres Ungemach. Konzernchef Rolf Habben Jansen machte als Risiken neben dem Winterwetter auch den Tarifstreit in den Häfen der US-Westküste aus. „Der Winter kann erhebliche Auswirkungen auf die Schifffahrt haben“, sagte der Manager. Bislang seien die Wetterbedingungen noch normal. „Die andere Sache sind die Arbeitsverhandlungen an der US-Westküste, bei denen es im Interesse aller liegt, einigermaßen schnell zu einer Einigung zu kommen.“ Vergangene Woche hatte Habben Jansen angekündigt, dass sich die Transportengpässe und Belastungen für Handel und Industrie durch wackelige Lieferketten bis weit in das nächste Jahr hinziehen dürften.

Hapag-Lloyd profitiert wie andere Containerreedereien von der hohen Nachfrage. Weil die Transportkapazitäten knapp sind, explodieren die Preise. Die durchschnittliche Frachtrate für den Transport eines Standardcontainers (TEU) sprang in den ersten neun Monaten um zwei Drittel auf über 1800 Dollar. Das sorgte bei einer leicht gestiegenen Transportmenge dafür, dass sich der Reingewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 5,6 Mrd. Euro mehr als verzehnfachte.