Aktivistischer US-Investor Ananym

Hedgefonds fordert von Siemens Energy Abspaltung von Gamesa

Ein aktivistischer US-Hedgefonds fordert Siemens Energy auf, die Abspaltung von Gamesa - der Windkraftsparte - zu prüfen. Getrennt seien die beiden Unternehmensteile mehr wert als der Gesamtkonzern.

Hedgefonds fordert von Siemens Energy Abspaltung von Gamesa

Hedgefonds fordert Abspaltung von Gamesa von Siemens Energy

Aktivistischer US-Investor Ananym: Trennung von Windkraft

Reuters Frankfurt

Der aktivistische US-Investor Ananym Capital drängt Siemens Energy zur Trennung vom verlustreichen Windkraftgeschäft. Ananym-Mitgründer Charlie Penner bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters, dass der Hedgefonds Siemens Energy zu einer strategischen Überprüfung von Siemens Gamesa – bis hin zu einer Abspaltung aufgefordert habe. In einem Brief an den Energietechnikkonzern, aus dem auch die „Financial Times“ zitiert, rechnet der Hedgefonds vor, dass ein Verkauf oder eine Abspaltung der Windturbinen-Tochter den Kurs der Siemens-Energy-Aktie um 40% nach oben treiben könnte.

Wert der Siemens-Energy-Aktie seit dem Frühjahr verdreifacht

Die Aktie hat ihren Wert seit dem Frühjahr auf bis zu 120 Euro fast verdreifacht, weil das Geschäft mit Gaskraftwerken und Stromnetzen boomt. Wegen des Energiebedarfs für künstliche Intelligenz werden viele Rechenzentren gebaut. Am Dienstag tendierte die Siemens-Energy-Aktie im Handelsverlauf behauptet.

Ananym räumt ein, dass Siemens Energy im Windkraftgeschäft große Fortschritte gemacht habe, die beiden Unternehmensteile seien aber zusammen weniger wert als getrennt. Siemens Gamesa allein könnte als eigenständige Firma einen Wert von 10 Mrd. Euro erreichen, wenn es nicht mit den übrigen Sparten um Investitionen konkurrieren müsste.

Gewinnwende in Aussicht gestellt

Siemens Energy erklärte in einer Stellungnahme, man schätze „konstruktive Beiträge, um nachhaltig Wert für Aktionäre, Mitarbeiter, Kunden und Partner zu schaffen“. Ein Konzernsprecher verwies auf den jüngsten Kapitalmarkttag. Dort hatte Siemens Energy für die Windkraftsparte für 2026 eine Gewinnwende in Aussicht gestellt. Siemens Gamesa leidet immer noch unter den Folgen von Qualitätsproblemen vor zwei Jahren. Im Geschäftsjahr 2024/25 (per 30. September) erwirtschaftete die Sparte einen operativen Verlust von 1,36 Mrd. Euro. Siemens Energy setzt aber darauf, dass den erneuerbaren Energien die Zukunft gehört.

Wie hoch der Anteil von Ananym Capital an Siemens Energy ist, blieb vorerst offen. Der Hedgefonds war im vergangenen Jahr von Charlie Penner und Alex Silver gegründet worden und ist laut dem „FT“-Bericht 300 Mill. Dollar schwer. Gemessen daran sei das Aktienpaket, das er an Siemens Energy hält, groß. Penner hatte 2021 Bekanntheit erreicht, als er mit einer Beteiligung von nur 40 Mill. Dollar so viele andere Aktionäre auf seine Seite zog, dass er drei Kandidaten im Verwaltungsrat des US-Ölriesen ExxonMobil platzieren konnte.