Zwei ungleiche Partner tun sich zusammen, um Investments abseits der Börsen im großen Stil zu industrialisieren: Der New Yorker Private-Markets-Investmentvermittler iCapital und die Liechtensteiner Privatbank LGT starten eine strategische Kooperation. Sie wollen die Anlageklasse Private Markets stärker für die Vermögensberater wohlhabender Privatanleger bei LGT öffnen. Es geht um die Digitalisierung von Investments in Anlagen wie Private Equity, Private Debt und Infrastruktur.

Die beiden Investmenthäuser lancieren dazu eine neue digitale Technologieplattform, die in die Bankensysteme der LGT integriert ist. Das System biete den Vermögensverwaltern eine Schnittstelle zur Verwaltung alternativer Anlagen – vom Marketing über die zentrale Dokumentenablage bis hin zu kundenspezifischen Berichten, teilten die Partner am Mittwoch mit. Laut Marco Bizzozero, Head of International bei iCapital wendet sich die Plattform nicht direkt an Privatanleger. Stattdessen verbindet sie über den eigenen Marktplatz als Einstiegspunkt Vermögensverwalter und ihre Kunden mit einer Vielzahl an alternativen Fondsmanagern und deren Produkten. Darüber hinaus bietet das 2013 gegründete Fintech mit 1.500 Beschäftigten Portfolio-Analysetools und eine Palette an Bildungsinhalten.

iCapital und LGT sind Schwergewichte der Branche. iCapital administriert mit global acht Niederlassungen, darunter eine in Zürich, 919 Mrd. Dollar. Darin enthalten sind 232 Mrd. Dollar an verwaltetem alternativem Plattformvermögen in 1.500 Fonds und 203 Mrd. Dollar an strukturierten Anlagen. Als Kunden betreut iCapital fast 3.000 Vermögensverwaltungsfirmen und 112.000 aktive Finanzfachleute. Zu den Haupteigentümern zählen Blackrock, Blackstone und Goldman Sachs. Der neu gewonnene Partner LGT wird seit über 90 Jahren vollständig von der Fürstenfamilie von Liechtenstein kontrolliert und verwaltet mit 6.000 Beschäftigten 406 Mrd. Dollar Vermögen.