KI gibt Infineon kräftigen Schub
KI gibt Infineon kräftigen Schub
KI gibt Infineon kräftigen Schub
Umsatz mit Chips für Rechenzentren soll sich verdoppeln – Aktionäre feiern
jh Neubiberg
Der Chiphersteller Infineon profitiert von den Milliardeninvestitionen in Rechenzentren, die im Zuge des KI-Booms gebaut werden. Der Vorstandsvorsitzende Jochen Hanebeck erwartet für das neue Geschäftsjahr, das am 30. September endet, einen Konzernumsatz von rund 1,5 Mrd. Euro mit Halbleitern für diese Anwendung. Verglichen mit den zuletzt gut 700 Mill. Euro wäre das eine Verdoppelung. Im Geschäftsjahr 2023/24 waren es etwa 250 Mill. Euro gewesen.

„KI wird den strukturellen Halbleiterbedarf und die Nachfrage nach unseren Lösungen auch in den kommenden Jahren treiben“, sagte Hanebeck in der Jahrespressekonferenz in Neubiberg bei München. Infineon ist mit diesen Produkten nach seinen Worten klar führend. Den Marktanteil für klassische Rechenzentren beziffert er auf 30 bis 40%.
Europa droht Abhängigkeit
Dass Infineon die Umsatzerwartung in diesem Segment von bisher 1 Mrd. Euro um die Hälfte auf 1,5 Mrd. Euro erhöht hat, gab dem Aktienkurs am Mittwoch starken Auftrieb. Zeitweise legte er um fast 12% zu. Hanebeck erinnerte daran, dass die US-Tech-Konzerne Meta, Amazon, Alphabet und Microsoft in diesem Jahr mehr als 300 Mrd. Euro in Technologie und Infrastruktur für KI investieren wollen. In Europa geht es um wesentlich kleinere Dimensionen. „Die Summen, die hier bisher angekündigt wurden, können nur ein erster Schritt sein“, sagte der Infineon-Chef. Andernfalls befürchtet er eine Abhängigkeit Europas.
Konzernweit erwartet Infineon für dieses Geschäftsjahr einen moderaten Umsatzanstieg. Kunden, vor allem in der Autobranche und anderen Industrien, bestellten recht kurzfristig. Gründe seien die geopolitische Instabilität und die Zollturbulenzen. Die Profitabilität von Infineon soll auf dem Niveau des Vorjahres bleiben.

2024/25 ging die operative Rendite, gemessen an der Segmentergebnis-Marge auf 17,5 (i.V. 20,8)% zurück. Die Leerstandskosten wegen nicht ausgelasteter Produktionskapazitäten hätten die Marge um 6 Basispunkte verringert, berichtete Finanzvorstand Sven Schneider.
