Kone-Chef buhlt um Thyssenkrupp-Aufzüge

Ehrnrooth: Konzerne ergänzen sich "hervorragend" - Aufsichtsrat am Mittwoch

Kone-Chef buhlt um Thyssenkrupp-Aufzüge

cru Frankfurt – Im Bieterkampf um die 15 Mrd. Euro schwere Thyssenkrupp-Aufzugssparte drängt sich der finnische Konkurrent Kone nach vorn. Laut Konzernkreisen wird der Thyssenkrupp-Aufsichtsrat am Mittwoch (11. September) über Offerten für die Aufzugssparte beraten. “Kone und Thyssenkrupp Elevator würden sich hervorragend ergänzen. Wir sind da stark, wo sie schwach sind – und umgekehrt”, sagte Kone-Vorstandschef Henrik Ehrnrooth der Börsen-Zeitung. Kone sei stärker in Asien, Thyssenkrupp dagegen in den USA sowie in Südamerika und Südkorea, wo Kone nicht vertreten ist. Überschneidungen, die kartellrechtlich relevant wären, seien überschaubar, weil der Aufzugsmarkt regional aufgeteilt und fragmentiert sei.Die Kone-Eigentümerfamilie rund um Antti Herlin würde eine Fusion unterstützen. Kone hat sich schon seit Jahren für Thyssenkrupp interessiert. Beide Unternehmen kennen sich sehr gut. Krupp war schon einmal Mitaktionär von Kone und wollte die Finnen in den 90er-Jahren sogar komplett übernehmen. Kone übernahm den deutschen Hersteller Orenstein & Koppel von Krupp. Die auf die Gegenwart abgezinsten künftigen Synergien einer Fusion der Aufzugssparte mit Kone schätzt Barclays-Analyst Lars Brorson auf bis zu 4 Mrd. Euro. Im Aufsichtsrat von Thyssenkrupp, in dem der schwedische Finanzinvestor Cevian (18 %) vertreten ist, werden die Synergien laut Insidern auf jährlich 600 Mill. bis 800 Mill. Euro taxiert. Das ist der Grund, warum die Finnen, die Cevian-Chef Lars Förberg gern als Fusionspartner sähe, in dem Bieterkampf mehr bieten könnten als interessierte Finanzinvestoren wie KKR, Advent, Apollo, Bain oder CVC.Als Berater für den Verkauf hat Thyssenkrupp Goldman Sachs, Deutsche Bank und J.P. Morgan engagiert. Für Kone arbeitet Bank of America Merrill Lynch. Kaufinteressenten sind aufgefordert, bis zum 11. September ihre unverbindlichen Offerten abzugeben, “damit die zeitliche Differenz zu den schon länger vorangetriebenen Vorbereitungen eines Börsengangs ausgeglichen wird”, wie ein Insider sagt. Ende 2019 könnte der Deal unterschriftsreif sein. – Bericht Seite 9