Ausblick

Lieferengpässe bremsen Maschinenbau

Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer werden von Materialengpässen und Lieferstau gebremst.

Lieferengpässe bremsen Maschinenbau

hei Frankfurt

Zunehmende Material- und Lieferengpässe sowie eine gebremste Wirtschaftsdynamik in vielen Ländern stimmen die deutschen Maschinenbauer für das kommende Jahr skeptisch. Der Branchenverband VDMA bekräftigte zwar für das laufende Jahr seine Produktionsprognose von einem Wachstum von 10%, geht aber im kommenden Jahr von einem deutlich gebremsten Anstieg aus. 2022 avisiert die Branche ein Plus von nur noch 5%.

Während sich die Auftragsbücher im Maschinen- und Anlagenbau in den vergangenen Monaten trotz Corona-Pandemie gut gefüllt haben, kämpfen viele Unternehmen mit zunehmenden Material- und Lieferengpässen. „Laut unserer aktuellen VDMA-Blitzumfrage von Anfang September haben inzwischen 81% der Maschinenbaufirmen merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen in ihren Lieferketten. Drastisch zugenommen haben insbesondere Knappheiten von elektrotechnischen und Elektronikkomponenten. Darüber hinaus leiden knapp zwei Drittel der Befragten unter Beeinträchtigungen in der Logistik- und Transportabwicklung. Das ist jeweils deutlich mehr als selbst zu Spitzenzeiten der Pandemie Mitte April 2020“, erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Eine Entspannung bei der Zulieferung von Vorprodukten sei für die kommenden drei Monate nicht zu erwarten. „40% der befragten Maschinenbaufirmen rechnen sogar mit zunehmenden Problemen, 52% mit gleichbleibenden Herausforderungen“, so der Experte. Zudem sei die Wachstumsdynamik in einigen Ländern bereits deutlich gebremst. Die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus sowie mangelnde Impffortschritte belasteten in vielen Ländern die Entwicklung. Als eine weitere Wachstumsbremse machte Wiechers den Fachkräftemangel aus. „61% der befragten Betriebe spüren dies merklich oder sogar gravierend.“ In den ersten sieben Monaten 2021 verbuchte die Branche mit ihren über eine Million Beschäftigten dank voller Auftragsbücher ein Produktionsplus von 7,1%.

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