Linde-Fusion verzögert sich

EU unterbricht Frist für kartellrechtliche Prüfung

Linde-Fusion verzögert sich

wb Frankfurt – Der Weg zur Fusion des Industriegasekonzerns Linde mit dem US-Rivalen Praxair ist noch steiniger geworden. Wie der Dax-Konzern aus München mitteilt, hat die Europäische Kommission entschieden, die laufende Frist für die fusionskontrollrechtliche Prüfung rückwirkend zum 24. Februar 2018 zu unterbrechen, bis die erfragten Informationen zur Verfügung gestellt seien. “Solche Entscheidungen sind in komplexen Verfahren dieser Art nicht unüblich”, kommentieren die Münchner. Linde rechnet damit, dass die Unterbrechung in der nächsten Woche aufgehoben und die Frist dann weiterlaufen wird. Beide Unternehmen “arbeiten weiter daran, den Zusammenschluss wie geplant in der zweiten Jahreshälfte 2018 zu vollziehen”, heißt es.Brüssel dringt offenbar darauf, dass abzugebende Unternehmensteile nicht an zahlreiche kleinere, lokale Spieler verkauft werden. Es solle vielmehr ein mittlerer Wettbewerber gestärkt werden. Interesse hat unter anderem die Messer-Gruppe bekundet. Die Europäische Wettbewerbskommission hatte erst am 23. Februar mitgeteilt, sich zehn Arbeitstage mehr Zeit nehmen zu wollen, nachdem eine Woche zuvor die vertiefte Prüfung eingeleitet worden war. Die Frist laufe nun bis zum 18. Juli 2018.