Maschinenbau spürt Gegenwind

Exportgeschäft gibt nach - Inland stützt

Maschinenbau spürt Gegenwind

ds Frankfurt – Die Maschinenbauer bekommen den raueren konjunkturellen Gegenwind immer deutlicher zu spüren. Die spätzyklische Branche konnte im September den Auftragseingang lediglich auf Vorjahresniveau halten. Für ein Wachstum wie in den Vormonaten hat es zum Ende des dritten Quartals also nicht mehr gereicht. Die Entwicklung im mittelständisch geprägten Maschinenbau ist symptomatisch für den Zustand der deutschen Wirtschaft. Erster Rückgang seit MaiDie Branche hat lange mit der Gesamtkonjunktur geboomt. Eine Serie von Gewinnwarnungen wie bei den Autoherstellern- und deren Zulieferern gab es im Maschinenbau zwar bislang nicht – was wohl auch daran liegt, dass der Sektor sehr heterogen und an der Börse unterrepräsentiert ist. Aber die Dynamik lässt auch bei den Investitionsgüterherstellern erkennbar nach. Bei den wichtigen Auslandsbestellungen – drei von vier Maschinen werden exportiert – zeigt der Ordereingang nun den ersten Rückgang seit Mai, und auf dem Inlandsmarkt sackten die Wachstumsraten schon den dritten Monat in Folge ab.”Die Unternehmen spüren die Verunsicherung der Kunden aufgrund der vielen weltpolitischen Baustellen, Handelssanktionen und protektionistischen Ankündigungen”, sagt Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). In Summe sanken die Auslandsbestellungen um real 2 %, wobei der Rückgang im Euroraum 1 % betrug. Aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 2 % weniger Orders. Die größten Märkte dort sind die USA und China, deren Handelsstreit die Maschinenbauer nicht kaltlässt. Verzerrt durch GroßanlagenDie Inlandsbestellungen legten dagegen um 6 % zu. “Das ist ein erfreulicher Wert, allerdings wäre er ohne Großanlagengeschäft etwas geringer ausgefallen”, erklärte Wiechers. Im Dreimonatsvergleich Juli bis September lagen die Bestellungen insgesamt um real 3 % über dem Vorjahreswert. Das Inland verbuchte in diesem Zeitraum einen Auftragszuwachs von 8 %, die Auslandsorders legten derweil um 1 % zu. Die Bestellungen aus dem Euroraum wuchsen um 3 %, aus den Nicht-Euro-Ländern kam 1 % mehr Volumen in die Orderbücher.