McDonald's China drückt auf die Tube
Bloomberg Schanghai – Die neuen Besitzer von McDonald’s China verbünden sich mit den größten Immobilienentwicklern des Landes, um sich die besten Standorte zu sichern. Auf diese Weise wollen sie den Konkurrenten KFC einholen.McDonald’s China, zu deren Investoren staatliche Gesellschaften wie Citic und Citic Capital Partners gehören, ist eine strategische Allianz mit China Evergrande Group eingegangen, um als Erstes einen Blick auf Filialflächen in 250 Städten werfen zu können. Das erklärte Zhang Yichen, Chairman des chinesischen Franchisenehmers, in einem Interview mit Bloomberg News. Das Unternehmen arbeite an ähnlichen Vereinbarungen mit China Vanke und China Overseas Land & Investment.Die Partnerschaften zielen darauf ab, McDonald’s bei der Erreichung des Ziels zu helfen, die Anzahl der Verkaufsstellen in China innerhalb von fünf Jahren nahezu zu verdoppeln. In dem Land gewinnt der Wettkampf der Restaurantketten an Fahrt, weil sich der aufstrebende Mittelstand verstärkt nach hochwertigeren Restaurants umschaut.Citic bringt Zhang zufolge lokale Marktkenntnisse und lokale Ressourcen in das Management von McDonald’s in China ein. Mängel in diesen Bereichen hätten unter anderem dazu beigetragen, dass die Kette in den vergangenen zehn Jahren hinter KFC von Yum China Holdings Inc. zurückgefallen sei. Wie der Manager weiter verriet, erwägen die verschiedenen Citic-Unternehmen eine Zusammenarbeit mit McDonald’s, um die unzähligen Produkte der Gruppe anzubieten, wozu auch Kreditkarten-Werbeaktionen oder Kinderbücher von Citic Press zählen könnten.Das neue Management hat den Expansionsplan auf 500 neue Filialen jährlich bis 2022 beschleunigt, verglichen mit einer Zunahme von 250 in diesem Jahr. Damit würde die Burger-Kette an das Tempo von Yum China und Starbucks heranrücken.McDonald’s China, der größte Franchisenehmer der Kette außerhalb der USA, will 45 % seiner Filialen bis 2022 in weniger entwickelten Städten betreiben. Citic, die bereits in diesen Städten durch ein Netzwerk von Bankfilialen präsent ist, würde laut Zhang dabei helfen, diese Vision zu erreichen.McDonald’s setzt unter anderem auf Auslieferungen. Bis 2022 sollen 75 % der chinesischen Filialen in der Lage sein, Burger und Pommes zum Kunden zu bringen. Der Umsatz aus dem Bestellgeschäft erhöhte sich in der Volksrepublik im ersten Halbjahr um 81 % verglichen mit dem Vorjahr, sagte Zhang.Im Januar hatten Citic und die US-Beteiligungsgesellschaft Carlyle vereinbart, eine 80-Prozent-Beteiligung am McDonald’s-Geschäft in China und Hongkong zu kaufen. Bei der Transaktion wurde der Bereich mit 2,08 Mrd. Dollar bewertet. McDonald’s hat derzeit 2 500 Restaurants in China und 240 in Hongkong.