Siemens Healthineers

Mehr Resilienz im Gesundheits­system

Siemens Healthineers erwartet infolge der Pandemie größere Investitionen in die nationalen Gesundheitssysteme.

Mehr Resilienz im Gesundheits­system

mic München

Siemens Healthi­neers rechnet damit, dass sich die nationalen Gesundheitssysteme infolge der Pandemie auf eine Verbesserung ihrer Resilienz konzentrieren. Unter anderem sollten die Prävention von Pandemien optimiert werden sowie größere Investitionen in die nationalen Gesundheitssysteme und in Innovationen vorangetrieben werden, ist dem Geschäftsbericht 2020/2021 zu entnehmen.

Im Markt für bildgebende Systeme (Sparte Imaging) erwartet Siemens Healthineers im Geschäftsjahr 2021/2022 eine Normalisierung des Wachstums auf das Niveau vor der Pandemie. Nach der hohen Nachfrage von Computertomographen werde ein moderater Marktrückgang stattfinden. Im Markt für Labordiagnostik (Sparte Diagnostics) werde das Volumen nach dem Coronatestschub sinken. In der Krebs-Strahlentherapie (Sparte Varian) setze sich der Erholungskurs fort. Der Markt für technisch anspruchsvolle Therapien (Segment Advanced Therapies) werde sich, nach der leichten Markterholung im vorigen Geschäftsjahr, auf breiter Basis weiter erholen.

Der Zukauf Varian, für den Healthi­neers 16,4 Mrd. Dollar gezahlt hatte (13,9 Mrd. Euro zum Erwerbszeitpunkt), erhöht den Geschäfts- und Firmenwert in der Bilanz um rund 8 Mrd. Euro. Davon werden 0,5 Mrd. Euro im Segment Imaging verbucht, im Segment Varian sind es 7,7 Mrd. Euro. Geschäfts- und Firmenwerte addieren sich damit Ende September insgesamt auf 17,5 Mrd. Euro. Dies ist der mit Abstand größte Wert auf der Vermögensseite der Bilanz. Die Bilanzsumme beträgt 42,2 Mrd. Euro. Der zweitgrößte Posten sind die sonstigen immateriellen Vermögenswerte mit 8,2 Mrd. Euro. Davon stammen 6,3 Mrd. Euro aus der Akquisition.

Höhere Vorstandsvergütung

Varian erlöste, wie bekannt, im Zeitraum von der Erstkonsolidierung am 15. April bis zum Geschäftsjahresende 1,3 Mrd. Euro (auf bereinigter Basis). Die Hälfte dieses Umsatzes stammt aus der Region Amerika. Laut Geschäftsbericht betrug der unbereinigte Umsatz 1,24 Mrd. Euro. Der Verlust aus dem erworbenen Geschäft habe 50 Mill. Euro betragen, inklusive der Ergebniseffekte aus der Kaufpreisallokation und den Integrationskosten in Höhe von 380 Mill. Euro. Wäre Varian seit dem 1. Oktober 2020 in den Konzernabschluss einbezogen worden, hätte der Varian-Umsatz 2,6 Mrd. Euro und der Verlust nach Steuern (einschließlich der Ergebniseffekte aus der Kaufpreisallokation und der Integrationskosten) rund 180 Mill. Euro betragen, lässt sich errechnen. Das Varian-Geschäft ist, bereinigt um die Effekte, hochprofitabel.

Healthineers unterhält mit dem Mehrheitsaktionär Siemens (Anteil 75,4%) enge Geschäftsbeziehungen. Das Unternehmen bezog vom Siemens-Konzern Dienstleistungen etwa in den Bereichen Rechnungswesen oder Recht im Wert von 304 (im Vorjahr 334) Mill. Euro.

Gewährte Vergütung und gewährte Leistungen des Vorstandes verdoppelten sich im Geschäftsjahr von 7,4 Mill. Euro auf 14,8 Mill. Euro. Der herausragende Erfolg im Geschäftsjahr spiegele sich wider, heißt es im Vergütungsbericht, der erstmals separat erschien. Zudem war die Vergütung zum Geschäftsjahresbeginn angehoben worden. Die gewährte und geschuldete Vergütung des Vorstands (inklusive Altersvorsorge) betrug 10,7 Mill. Euro nach 4,4 Mill. Euro im Vorjahr.

Vorstandsvorsitzender Bernd Montag erhielt 4,5 Mill. Euro nach 2,0 Mill. Euro im Vorjahr. Der Zielerreichungsgrad bezogen auf den Gewinn betrug 190 % und auf das vergleichbare Umsatzwachstum 200 %. Die vier Vorstände haben folgende Zielerreichungsgrade für ihre individuellen Ziele: Montag 140%, Finanzvorstand Jochen Schmitz 150%, Christoph Zindel 100% und Darleen Caron 120%.