Nach durchwachsenem Quartalsbericht

MFE stockt bei ProSieben weiter auf

Die italienische MediaForEurope hat ihre Beteiligung an ProSiebenSat.1 weiter ausgebaut. Zuvor hatte der SDax Konzern einen operativen Gewinneinbruch von 40% bekannt gegeben. An den Jahreszielen wird festgehalten.

MFE stockt bei ProSieben weiter auf

Die italienische Berlusconi-Holding MFE-MediaForEurope hat ihre Beteiligung an ProSiebenSat.1 ausgebaut und ihre Position im Bieterwettstreit damit verbessert. MFE habe von einem nicht genannten Aktionär 6,51 Mill. ProSieben-Aktien gekauft, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der Preis je Aktie habe dem Anfang der Woche erhöhten Übernahmeangebot entsprochen: 4,48 Euro in bar und 1,3 A-Aktien von MFE. Damit halten die Italiener nun mindestens 32,95% an ProSiebenSat.1, einschließlich der bereits angedienten Aktien haben sie mehr als 33% sicher.

Die Aufstockung des Angebots hat die Freiheiten von MFE vergrößert, am Markt zuzukaufen – solange der Kaufpreis für die Aktien nicht über 8,62 Euro liegt, dem rechnerischen Wert der Offerte zum Stichtag Ende März. Am Mittwoch schlossen ProSiebenSat.1 mit 8,05 Euro. Der tschechische Konkurrent PPF, der auf maximal 29,99 Prozent aufstocken will, kann dagegen nicht mehr als 7,00 Euro je Aktie zahlen, ohne seine Offerte aufzustocken.

Schwache Zahlen für das abgelaufene Quartal

Der von der Berlusconi-Holding umworbene Medienkonzern ProSiebenSat.1 hält trotz eines abermals schwachen Quartals an seinen Zielen für das laufende Jahr fest. Der Konzern geht davon aus, dass sich der TV-Werbemarkt im zweiten Halbjahr erholen wird. Beim Umsatz rechnet das im SDax-Unternehmen weiter mit einem Wert – unter Berücksichtigung des Verivox-Verkaufs – von rund 3,85 Mrd. Euro.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sieht der Vorstand weiter bei circa 520 Mill. Euro – 2024 waren es noch auf vergleichbarer Basis 527 Mill. Euro. Analysten halten die Ziele für erreichbar. Im zweiten Quartal sackte der Erlös um 7% auf 840 Mill. Euro ab. Bereinigt um Währungseffekte und Portfoliomaßnahmen habe der Umsatzrückgang 3% betragen.

Der operative Gewinn fiel im zweiten Quartal um 40% auf 55 Millionen Euro. Neben dem schwachen TV-Werbemarkt war die Dekonsolidierung der Vergleichsplattform Verivox verantwortlich für den Rückgang. Der Umsatz ging damit stärker zurück als erwartet; beim operativen Gewinn schnitt der Konzern dagegen etwas besser ab als von Analysten prognostiziert.