Michelin steigt bei ATU ein

Reifenhersteller verdient mehr als je zuvor - Nachfolge an der Spitze vorbereitet

Michelin steigt bei ATU ein

Der Reifenhersteller Michelin steigt bei ATU ein. Für 60 Mill. Euro werde ein Fünftel an der deutschen Werkstattkette erworben, teilten die Franzosen mit. 2017 wurde netto mehr verdient als je zuvor.wü/md Paris/Frankfurt – Der Reifenhersteller Michelin steigt bei der deutschen Werkstattkette ATU ein. Für 60 Mill. Euro werde ein Anteil von 20 % erworben, teilte der französische Konzern laut Reuters mit. Weitere Akquisitionen würden erwogen. 2016 hatte das französische Familienunternehmen Mobivia die strauchelnde ATU übernommen. Diese betreibt rund 600 Werkstätten.Michelin legte auch Jahreszahlen vor. Nach dem Ergebnisanstieg 2017 soll die Dividende von 3,25 Euro je Aktie auf 3,55 Euro angehoben werden. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2016 leicht von 20,91 Mrd. auf 21,96 Mrd. Euro gesteigert worden. Dagegen ging das Betriebsergebnis den Angaben zufolge von 2,79 Mrd. auf 2,63 Mrd. Euro zurück. Unter dem Strich verdiente Michelin jedoch trotz des Anstiegs der Rohstoffpreise und trotz negativer Wechselkurswirkungen mit 1,69 Mrd. Euro 1,4 % mehr als 2016. Zurückzuführen ist das auf Preiserhöhungen und ein Plus beim Absatz. Die Franzosen verbuchten damit ihr bisher höchstes Nettoergebnis und übertrafen zudem die Erwartungen der Analysten, die laut Thomson Reuters im Schnitt mit 1,665 Mrd. Euro gerechnet hatten. 2018 will der Reifenhersteller seine Volumen entsprechend der Entwicklung der weltweiten Märkte steigern. Das operative Ergebnis aus laufenden Aktivitäten soll wechselkursbereinigt höher als das von 2017 ausfallen, als es 2,74 Mrd. Euro betrug. Der freie strukturelle Bargeldmittelzufluss soll höher als 1,1 Mrd. Euro sein; 2017 lag er bei 1,5 Mrd. Euro. Michelin erwartet, dass der Reifenmarkt für Pkw, leichte Nutzfahrzeuge und Lkw moderat wachsen wird, während die Reifenmärkte für Bergbau, Landwirtschaft und Erdbewegung dynamisch bleiben dürften.Wie Michelin bekannt gab, soll Florent Menegaux 2018 Dominique Senard an der Konzernspitze ablösen. Um einen sanften Übergang zu gewährleisten, will die Geschäftsführung auf der Hauptversammlung im Mai vorschlagen, dass Menegaux zum geschäftsführenden Gesellschafter und offiziellen Nachfolger von Senard gewählt wird. Senard, der Michelin seit 2012 allein leitet und im März 65 Jahre alt wird, hat laut der Mitteilung keine Erneuerung seines 2019 endenden Mandats gewünscht. Menegaux (56) ist seit 2017 stellvertretender Konzernchef. Nach dem Studium arbeitete er zunächst für PwC, Exel Logistics France und Norbert Dentressangle, bevor er 1997 zu Michelin wechselte. Dort stieg er nach mehreren Führungspositionen 2014 zum Chief Operating Officer auf. Auf der Aktionärsversammlung im Mai soll nun auch die Wahl von Yves Chapot, der Direktor der Business-Linien und zuständig für die Regionen Asien sowie Afrika ist, zum nicht geschäftsführenden Gesellschafter vorgeschlagen werden.