Morphosys vertieft Entwicklung von Krebsmitteln

Höhere Aufwendungen von 2016 an in Sicht

Morphosys vertieft Entwicklung von Krebsmitteln

sck München – Nach der aufgekündigten Zusammenarbeit durch den US-Pharmakonzern Celgene will Morphosys die weitere Entwicklung vom Krebsmedikamenten auf eigene Rechnung vorantreiben. Das in Martinsried bei München ansässige Biotechnologieunternehmen setzt dabei vor allem auf seinen Hoffnungsträger MOR208, einen Antikörper zur Bekämpfung von Blutkrebs. Morphosys kündigte an, noch in diesem Jahr zwei Wirksamkeitstests (Phase-2-Studien) für dieses Medikament zu starten. Im Jahr 2017 soll dann eine größere Testreihe beginnen, an der rund 320 Patienten teilnehmen sollen. Verläuft diese Phase 3 aus Sicht der Firma erfolgreich, hätte MOR208 gute Chancen, von den zuständigen Behörden zugelassen zu werden.Bis dahin werden aber noch Jahre vergehen, dauern doch klinische Phase-3-Studien in der Regel zwei bis drei Jahre. Bis dahin wird Morphosys noch viel Geld aufbringen müssen, um die Entwicklung in die gewünschten Bahnen zu lenken. Das im TecDax gelistete Unternehmen räumte abermals ein, dass die Studien “zu deutlich höheren firmeneigenen F & E-Aufwendungen für das Jahr 2016 und darüber hinaus im Vergleich zu den Vorjahren führen”. Diese Kosten werden also spürbar das Ergebnis drücken. Trotz dieser erneuten Warnung legte die Aktie zu. In einem freundlichen Marktumfeld gewann das Papier zeitweise 1,6 % an Wert und beendete den Xetra-Handel schließlich bei 62,43 Euro (+ 0,5 %). Morphosys bringt es damit auf eine Marktkapitalisierung von gut 1,7 Mrd. Euro. Zwischenergebnis steht anIm März kündigte Celgene überraschend an, die Kooperation mit Morphosys zu beenden. Daraufhin brach die Aktie der bayerischen Firma zeitweise ein. Celgene stieg aus der Entwicklung des Medikaments MOR202 aus, weil vermutlich die Amerikaner dabei ihre eigenen Anforderungen nicht mehr erfüllt sahen. Morphosys zufolge soll bei MOR202 “in Kürze” eine Phase 1/2a-Studie abgeschlossen sein. Die Daten seien “vielversprechend”.Im ersten Halbjahr vervielfachte Morphosys den Überschuss auf knapp 37 Mill. Euro (vgl. BZ vom 28. Juli). Das lag vor allem daran, dass die Firma die ursprünglich als gestaffelt geplante Einmalzahlung von Celgene über insgesamt 71 Mill. Euro nach Abbruch der Zusammenarbeit vorzeitig komplett verbuchen konnte.