Beteiligungsunternehmen

Mutares bringt die „13“ Glück an der Börse

Mutares bringt die „13“ Glück: Das Beteiligungsunternehmen hat am Freitag mit der dreizehnten Übernahme den Aktienkurs nahe an das Rekordniveau gebracht. Das Wachstum soll fortgesetzt werden.

Mutares bringt die „13“ Glück an der Börse

Die „13“ gilt gemeinhin als Unglücksbote. Mutares scheint derlei Volksglauben nichts anhaben zu können. Denn als die Münchner Beteiligungsgesellschaft am Freitag mit dem Autozulieferer Prinz Kinematics ihre dreizehnte Übernahme im laufenden Jahr verkündete, genügte den Aktionären diese kleine M&A-News (55 Mill. Euro Umsatz), um wieder einmal zuzukaufen. Der Mutares-Aktienkurs stieg bis zum Xetra-Handelsschluss um 2,7% auf 32,25 Euro und näherte sich dem Rekordhoch von 32,45 Euro, das kürzlich erreicht worden ist.

Mutares bringt die „13“ Glück an der Börse

Neue Akquisition führt Aktienkurs nahe an das Rekordniveau heran – Wachstumskurs soll Profitabilität treiben

mic München

Für Mutares-Chef und -Gründer Robin Laik ist mit dem hohen Aktienkurs und einer Marktkapitalisierung von 660 Mill. Euro noch lange nicht das Ziel an der Börse erreicht. Er sehe die positive Entwicklung der Marktkapitalisierung am Anfang, erklärte er bereits vor wenigen Wochen: „Ich erhoffe mir, dass wir hier auch unser volles Potenzial entwickeln.“

Tatsächlich geht es seit Ende August steil bergauf. Damals notierte die Mutares-Aktie bei gut 21 Uhr. Für einen besonderen Schwung sorgten zwei Ereignisse.

Im September verdoppelte das Management das Dividendenversprechen: Statt mindestens 1 Euro je Aktie sollen künftig mindestens 2 Euro gezahlt werden, jewels plus möglicher Sonderdividende. Für das Jahr 2022 wurden insgesamt 1,75 Euro je Aktie überwiesen.

Im Oktober das nächste Versprechen: Mittelfristziele für das Jahr 2028. Im Vergleich zum laufenden Jahr soll der Umsatz auf 10 Mrd. Euro verdoppelt werden. Der Überschuss werde im gleichen Tempo zulegen und damit 200 Mill. Euro betragen, lautete die Ansage des Managements auf dem Kapitalmarkttag. Als Zwischenschritt sind 2025 rund 7 Mrd. Euro Erlöse und 125 bis 150 Mill. Euro Gewinn eingeplant.

Zum Vergleich: 2019 waren es noch 1,0 Mrd. Euro Umsatz bei 22,5 Mill. Euro Überschuss gewesen. Im laufenden Jahr will die im Jahr 2008 gegründete Mutares 4,8 bis 5,4 (im Vorjahr: 3,8) Mrd. Euro erlösen und einen Überschuss von 92 bis 112 Mill Euro erreichen. In den ersten neun Monaten wurden 3,4 Mrd. Euro erlöst, der Überschuss betrug 101 Mill. Euro.

Weil der Holding-Überschuss regelmäßig in einer Spanne von 1,8 % bis 2,2 % der konsolidierten Konzern-Erlöse liegen soll, ist Wachstum entscheidend für die Erhöhung der Profitabilität. Ein Treiber hierfür ist die Internationalisierung. In Europa ist Mutares mit elf Büros aktiv, im laufenden Jahr eröffneten die Münchner eine Niederlassung in China. Amerika soll bis Ende Dezember dazukommen.

Mutares rechnet sich rund 30 Unternehmen zu. Sie sind auf vier Segmente verteilt: Automotive & Mobility (gut 2 Mrd. Euro Umsatz), Engineering & Technology (rund 1,5 Mrd.) und Goods & Services (knapp 2 Mrd. Euro) wurden im Juli um Retail & Food (rund 1 Mrd. Euro) ergänzt. Der Metallkomponentenlieferant FerrAI United (1,3 Mrd. Euro) und der Personennahverkehrsanbieter Arriva in Dänemark, Polen und Serbien (300 Mill. Euro) gehören zu den größten Beteiligungen. Das investierte Kapital wird per Ende Juni mit 272 Mill. Euro angegeben. Darauf soll eine Rendite mit einem Multiple von 7 bis 10 erwirtschaftet werden.

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