China

Neue Skandalnachrichten über insolvente HNA Group

Mit einem kürzlich eingeleiteten gerichtlichen Restrukturierungsverfahren für den insolventen chinesischen Mischkonzern HNA kommen neue Unregelmäßigkeiten bei dem skandalumwitterten Firmenkonglomerat zum Vorschein.

Neue Skandalnachrichten über insolvente HNA Group

nh Schanghai

Mit einem kürzlich eingeleiteten gerichtlichen Restrukturierungsverfahren für den insolventen chinesischen Mischkonzern HNA kommen neue Unregelmäßigkeiten bei dem skandalumwitterten Firmenkonglomerat zum Vorschein. Drei börsennotierte Gesellschaften unter dem Dach der HNA-Holding, darunter die Fluggesellschaft Hainan Airlines, haben nun in Bekanntmachungen an die Börsen in Schanghai und Shenzhen mitgeteilt, dass Anteilseigner Mittel in Höhe von insgesamt 63 Mrd. Yuan (rund 8 Mrd. Euro) veruntreut haben. Damit dürfte sich das Insolvenzverfahren für die dramatisch überschuldete HNA Group weiter verkomplizieren.

In der parallel erfolgten Mitteilung der drei Gesellschaften heißt es darüber hinaus, dass versäumt wurde, die Anleger über bereits ausgesprochene Garantien für aufgelaufene Schulden angemessen zu unterrichten. Am Montag rutschten die Aktienkurse von Hainan Airlines, HNA Infrastucture Investment Group sowie CCOOP Group um jeweils knapp 10% ab und erreichten damit den an chinesischen Festlandbörsen höchstmöglichen Tagesverlust.

Rätselraten

Aus den Mitteilungen der betroffenen Gesellschaften geht nicht hervor, welcher ihrer Eignerkreise für die Verstöße verantwortlich ist. Es heißt lediglich, dass Aktionäre und mit ihnen verbundene Parteien Gesellschaftseigentum oder Finanzmittel dazu verwendet hätten, um eigene Verbindlichkeiten abzulösen. Man befinde sich mit den Delinquenten im Kontakt und sei um eine Lösung der Problematik bemüht. Gleichzeitig heißt es weiter, dass die neuen Missstände eine Behinderung für den Erfolg eines gerichtlichen Restrukturierungsverfahrens darstellen und die Gefahr einer Liquidation er­höhen.