Das von Elon Musk gegründete Medizintechnikunternehmen Neuralink hat sich laut einem Medienbericht frisches Geld besorgt und die Bewertung dabei deutlich gesteigert. Bei einer Finanzierungsrunde seien 600 Mill. Dollar zusammengekommen, berichtet die US-Website „Semafor“ unter Berufung auf Insider. Die Firma sei bei dem Deal mit 9 Mrd. Dollar bewertet worden.

Welche Investoren sich an der Runde beteiligt haben, war zunächst nicht klar. Bei einer vorherigen Finanzierung im August 2023 hatte das Startup 280 Mill. Dollar erhalten, wobei das Geld hauptsächlich von der US-Wagniskapitalfirma Founders Fund des Milliardärs Peter Thiel kam. Die Bewertung von Neuralink belief sich zu dem Zeitpunkt auf etwa 5 Mrd. Dollar.

Neuralink wurde 2016 gegründet und gehört zu einer Reihe von Unternehmen, die weltweit daran arbeiten, dass Menschen Computer mit ihren Gedanken steuern können. Die zugrundeliegende Technologie heißt „Brain-Computer-Interface“, also Gehirn-Computer-Schnittstelle. Zu den Konkurrenten von Neuralink gehört etwa Synchron aus New York oder Blackrock Neurotech aus Salt Lake City. In Europa arbeitet das börsennotierte niederländische Unternehmen Onward Medical daran, Querschnittsgelähmten mit der Technologie zum Gehen zu verhelfen.

Im Januar hat Neuralink zum dritten Mal einem Menschen einen Gehirnchip implantiert – der Patient leidet an einer unheilbaren Nervenkrankheit, wodurch er nicht mehr selbst sprechen kann. Über das Implantat kann er nun per Computer kommunizieren. Nach früheren Angaben von Musk plane man bei Neuralink, in diesem Jahr 20 bis 30 weiteren Patienten Gehirnchips einzusetzen.

In den vergangenen Jahren gab es wiederholt Vorwürfe gegen Neuralink wegen Tierquälerei. Das US-Landwirtschaftsministerium ermittelte 2022 gegen die Firma, nachdem sich Beschäftigte über den hohen Druck durch Musk beschwert hatten, weil Versuchstiere bei Experimenten zu Tode gekommen seien.