Finanzierungsrunde

OneFootball steigt mit Blockchain-Plänen zum Einhorn auf

Die Berliner Fußball-Plattform Onefootball will ihren Nutzern künftig auch fanorientierte Erlebnisse auf Basis der Blockchain-Technologie anbieten. Investoren um Liberty City Ventures stellen dafür 300 Mill. Dollar zur Verfügung. Die Bewertung steigt auf mehr als 1 Mrd. Dollar.

OneFootball steigt mit Blockchain-Plänen zum Einhorn auf

sp Berlin

Die Berliner Fußball-App Onefootball hat bei Investoren unter der Führung des auf Blockchain-Investments spezialisierten Risikokapitalgebers Liberty City Ventures aus New York 300 Mill. Dollar eingesammelt. Die Bewertung steigt nach Angaben von Insidern auf mehr als 1 Mrd. Dollar. Die frischen Mittel sollen unter anderem die Investitionen in das sogenannte „Web3“ beschleunigen, wie Onefootball am Donnerstag mitteilte. Gemeint sind damit vor allem Pläne für digitale Assets wie Non Fungible Token (NFT), mit denen die 2008 gegründete Plattform fanorientierte Erlebnisse künftig auch auf Basis der Blockchain-Technologie anbieten will. Ein vergleichbares Angebot macht auch das französische Start-up Sorare, das im Herbst mit einer 680 Mill. Dollar schweren Finanzierungsrunde zu einer Bewertung von rund 4 Mrd. Dollar für Aufsehen sorgte.

Onefootball zählt derzeit mehr als 100 Millionen monatlich aktive Nutzer, die sich über Spielstände und Statistiken informieren, Fußballnachrichten lesen oder Videoclips ansehen. Um sie auf die Blockchain zu bringen, gründen die Berliner im Zuge der Finanzierungsrunde ein Joint Venture mit Animoca Brands aus Hongkong, das zusammen mit dem US-Unternehmen Dapper Labs einen NFT-Marktplatz entwickeln soll. Yat Siu, Mitgründer und Executive Chairman von Animoca, bei der Liberty City Ventures gerade eine 360 Mill. Dollar schwere Finanzierungsrunde zu einer Bewertung von 5 Mrd. Dollar anführte, rückt in den Vorstand von Onefootball ein.

An der Finanzierungsrunde beteiligt sind neben Liberty City, Animoca und Dapper auch die DAH Beteiligungs GmbH von Daniel Hopp sowie Alsara Investment, das in der Schweiz beheimatete Family Office von Rachid Mohamed Rachid, CEO des katarischen Investmentvehikels Mayhoola. Die britische RIT Capital sowie die US-Investoren Quiet Capital und Senator Investment Group schnüren ebenfalls die Fußballschuhe. Zu den bestehenden Investoren zählt nach Angaben des Informationsdienstes Crunchbase Earlybird, die im Frühjahr 2013 eine Series A mit einem Volumen von 10 Mill. Euro stemmte. Lakestar aus der Schweiz und die US-Adresse Union Square Ventures legten im gleichen Jahr 7 Mill. Dollar nach. Die Berliner June Fund, der US-Investor Evolution Media und der Sportartikelhersteller Adidas haben sich in unbekannter Höhe beteiligt. Auch Fußball-Vereine wie Real Madrid und Borussia Dortmund, der Deutsche Fußball Bund und zahlreiche Profis gehören zu den Aktionären.