Konsolidierung

Oppo fährt Expansion zurück

Der chinesische Smartphone-Bauer Oppo scheint nach wenig erfolgreichen Expansionsversuchen in asiatische Schwellenländermärkte und auch Europa seine Ambitionen etwas zurückzuschrauben und eine Reihe von Aktivitäten auszusieben. Nach Informationen...

Oppo fährt Expansion zurück

nh Schanghai

Der chinesische Smartphone-Bauer Oppo scheint nach wenig erfolgreichen Expansionsversuchen in asiatische Schwellenländermärkte und auch Europa seine Ambitionen etwas zurückzuschrauben und eine Reihe von Aktivitäten auszusieben. Nach Informationen von Bloomberg sieht sich Oppo gezwungen, rund ein Fünftel seiner Belegschaft im Softwarebereich, wie auch bei Hardware-Accessoires wie Smartwatches und Kopfhörer, abzubauen. Damit verdichten sich die Anzeichen dafür, dass Oppo unter Kostendruck leidet und um eine schlankere Aufstellung bemüht ist.

Gelegenheit für eine Konsolidierungsoffensive bietet sich, nachdem Oppo im Juni mit ihrer vor allem auf den US-Markt konzentrierten Schwestergesellschaft Oneplus operative Geschäftsbereiche zusammengelegt hat. Ziel ist es dabei, Entwicklungsressourcen zu bündeln und Overhead-Kosten abzubauen. Dem Vernehmen nach kommt es zwar zu keinem förmlichen Merger der beiden bereits eng verbundenen Gesellschaften, deren Eigentümerkreise sich überschneiden, jedoch soll ein weiterführender Ressourcenaustausch zwischen Oppo und Oneplus der technischen Aufrüstung und Softwareausstattung ihrer jeweiligen Markengeräte zugutekommen.

Sowohl Oppo als auch Oneplus, die nur außerhalb Chinas als Markenanbieter auftritt, haben dieselben Wurzeln beziehungsweise sind Teil des privaten chinesischen Konglomerats BBK Electronics. Zum wenig durchsichtigen BBK-Imperium gehören auch der Billighandyhersteller Realme sowie die parallel zu Oppo im chinesischen Markt breit etablierte Vivo. Oppo, Realme und Vivo stehen zwar beim Marktauftritt in einer Konkurrenzbeziehung zueinander und werden von separaten Managementteams gesteuert, gehören aber dennoch zur BBK-Familie und weisen keine Geschäftsberichte aus, die ihre Umsatz- und Ertragsentwicklung erkennen lassen.

Oppo und Vivo liegen mit Marktanteilen im weltweiten Smartphone-Geschäft von 10,5 beziehungsweise 10,1% eng beieinander auf den Plätzen 4 und 5, haben zuletzt aber gegenüber den Platzhirschen Apple, Samsung und Xiaomi eher an Boden verloren (siehe Grafik). So konnten Oppo und Vivo relativ wenig vom Niedergang des einstmals führenden chinesischen Handybauers Huawei profitieren können. Die Smartphone-Sparte des Telekomausrüsters Huawei ist im Zuge mannigfaltiger Res­triktionen der US-Regierung, insbesondere beim Bezug von Chips und der Nutzung des Android-Betriebssystems, zu einer Rumpfveranstaltung verkümmert. Dabei ist es vor allem Xiaomi gelungen, in die Bresche zu springen.