Schoeller-Bleckmann schreibt Verlust

Zulieferer der Ölindustrie baut Personal ab - Nettoliquidität statt Verschuldung

Schoeller-Bleckmann schreibt Verlust

md Frankfurt – Die im ATX, dem Leitindex der Wiener Börse, enthaltene Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) hat im vergangenen Jahr Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis verbucht. Grund sei “die globale Ausnahmesituation und die entsprechend gesunkene Nachfrage nach Öl und Gas” gewesen, wie das in Ternitz bei Wien ansässige Unternehmen mitteilt. SBO produziert Werkzeuge und Bohrausrüstung. Das Unternehmen sieht sich als Weltmarktführer in der Fertigung von Hochpräzisionskomponenten aus nicht magnetisierbaren Stählen. Hauptkunden sind die großen US-Ölfeldausrüster Schlumberger, Halliburton und Baker Hughes.Um die negativen Effekte der Covid-19-Pandemie zu reduzieren, habe SBO “zielgerichtete Maßnahmen” ergriffen. Dazu gehörte offenbar auch ein erheblicher Personalabbau: Die Gruppe beschäftigte per 31. Dezember 2020 weltweit 1 131 (1 535) Mitarbeiter, davon in Ternitz 353 und in Nordamerika (inklusive Mexiko) 464. “In unserer zyklischen Industrie sind wir darin geübt, sehr rasch auf das volatile Umfeld zu reagieren”, sagt Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann. Hohe Liquidität und gute Kapitalausstattung hätten die Position des Unternehmens gestärkt. Die im ersten Halbjahr 2020 berichteten und dabei nicht liquiditätswirksamen Wertminderungen von Vermoäêgenswerten bei nordamerikanischen Tochtergesellschaften sowie Restrukturierungsaufwendungen von 21,3 Mill. Euro hätten das Ergebnis aber zusätzlich belastet. Geschäftsbelebung Nach vorläufigen Zahlen sank der Umsatz im Vergleich zu 2019 um 35 % auf 291 Mill. Euro. Das operative Ergebnis sei ausgeglichen gewesen, sei jedoch von Wechselkursverlusten von 7 Mill. Euro belastet worden. Dadurch betrug das Betriebsergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit) vor Einmaleffekten – 6 (i.V. 60,8) Mill. Euro; das Ebit nach Einmaleffekten belief sich den Angaben zufolge auf – 28 (60,2) Mill. Euro. Das Ergebnis vor Steuern liege bei – 31 (47,9) Mill. Euro. Durch den hohen positiven Cash-flow und einen Bestand an liquiden Mitteln von 314 Mill. Euro komme SBO auf eine Nettoliquidität 9 Mill. Euro nach einer Nettoverschuldung von 20,1 Mill. Euro im Vorjahr.Zur Geschäftsentwicklung stellt Grohmann fest: “Zum Jahresende zeigte sich sowohl in Nordamerika als auch auf den internationalen Märkten der Beginn einer Aufwärtstendenz.” Damit habe sich bestätigt, dass die Bodenbildung erreicht ist “und wir mit einem positiven Trend in das Jahr 2021 starten – selbst, wenn das Niveau in der ersten Jahreshälfte noch niedrig bleiben wird.”Der Aktienkurs von SBO liegt bei 28 Euro, die Marktkapitalisierung bei 540 Mill. Euro. Das Rekordhoch von 110 Euro stammt von Frühjahr 2018. Im März vorigen Jahres fiel die Notierung bis auf 17 Euro; das war der tiefste Stand seit 2005. Ebenso wie das Geschäft ist auch der Kursverlauf von starken Schwankungen geprägt.