Schuler peilt Bestmarken an

Pressenhersteller profitiert von hohen Investitionen der Autoindustrie - Werk in China wird ausgebaut

Schuler peilt Bestmarken an

ds Frankfurt – Der Maschinenbauer Schuler profitiert kräftig von den hohen Investitionen der Automobilindustrie. Nach einem Rekordjahr peilt der Göppinger Pressenhersteller, der zu 89 % vom österreichischen Andritz-Konzern kontrolliert wird, neue Bestmarken an.”2012/13 wollen wir bei Umsatz und Ertrag an das gute Vorjahr anknüpfen”, erklärte Vorstandschef Stefan Klebert bei der Vorlage der Bilanz. Für den am 1. Oktober begonnenen neuen Turnus wird ein Umsatz von rund 1,2 Mrd. Euro erwartet – bei einem Auftragsbestand von 1,1 Mrd. Euro ein eher konservatives Ziel. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll knapp 10 % der Erlöse betragen, bekräftigte Klebert. Nettogewinn soll steigenDie 2011/12 aufgrund latenter Steuereffekte und Vorsorgen für steuerliche Risiken relativ hohe Steuerquote soll im laufenden Geschäftsjahr auf 30 % bis 35 % sinken. Insgesamt rechnet Schuler für 2012/13 mit einem “weiter steigenden Ergebnis nach Steuern”, heißt es im Geschäftsbericht.Auch für das Jahr darauf zeigt sich der spätzyklische Metallbearbeitungsspezialist optimistisch. Die Erlöse sollen bei rund 1,2 Mrd. Euro stabil bleiben, die Ebitda-Marge soll im Jahr 2013/14 auf 10 % steigen. Schaffen will Schuler das unter anderem mit einem Ausbau des margenstarken Service und vermehrten Lieferungen an die Verpackungsindustrie oder an Luft- und Raumfahrtfirmen. Bislang hängt Schuler zu 85 % am Tropf der Autoindustrie, die Bedeutung anderer Kundengruppen soll jedoch langfristig zunehmen.Wie derzeit viele Maschinenbauer zieht das am Fuß der Schwäbischen Alb sitzende Unternehmen ein großes Investitionsprogramm in China durch, dem bereits größten Absatzmarkt für Autos der Welt. “Wer in China keine bedeutende Marktpräsenz erreicht, setzt das Wohl des Unternehmens aufs Spiel”, sagte Klebert. “Deshalb wollen wir uns so aufstellen, dass wir an dem dortigen Wachstum gebührend teilhaben.” Service im Reich der MitteDie an der Börse mit gut 570 Mill. Euro bewertete Schuler verdreifacht bis 2013 die Kapazität im Werk Dalian. Dort sollen rund 16 Mill. Euro investiert werden. Ein Ausbau in Schanghai steht ebenfalls an, zudem werden in mehreren chinesischen Städten Servicefilialen errichtet. Insgesamt will der Konzern im laufenden Geschäftsjahr rund 40 Mill. Euro investieren.Im vergangenen Jahr, für das kürzlich erste Eckdaten vorgelegt wurden (vgl. BZ vom 4. Dezember), hat Schuler Rekorde geschrieben. “Das vergangene Geschäftsjahr war das beste in unserer 173-jährigen Geschichte”, sagte Klebert, der für 2011/12 eine Gesamtvergütung von 1,9 Mill. Euro einstreicht. Der 1839 als Schlosserwerkstatt gegründete und seit 1999 börsennotierte Familienkonzern hat die Erlöse um 28 % auf 1,2 Mrd. Euro und das Ebitda überproportional um 40 % auf 118 Mill. Euro hochgefahren. Zum Vergleich: Die gesamte deutsche Werkzeugmaschinenindustrie legte bei der Produktion in den ersten neun Monaten 2012 um 12 % zu. Aktie notiert höherUnterm Strich hat Schuler den Gewinn auf 52 (i. V. 24) Mill. Euro mehr als verdoppelt, was vor allem an einem günstigeren Finanzergebnis liegt. Die Aktie legte um 1,3 % auf 19,25 Euro zu.