Versandhandel

Shop Apotheke avisiert operativ schwarze Zahlen

Wachstum vor Rentabilität. Das ist die Strategie von Shop Apotheke. Entsprechend wird für 2023 erneut ein zweistelliges Wachstum angestrebt. Operativ schwarze Zahlen stehen aber auch im Pflichtenheft.

Shop Apotheke avisiert operativ schwarze Zahlen

ab Köln  – Dem Versandhändler Shop Apotheke ist die Aufholjagd im zweiten Halbjahr 2022 gelungen. Für einen operativen Gewinn auf Basis des bereinigten Ebitda hat es dennoch nicht gereicht, wie der noch amtierende Vorstandschef Stefan Feltens bei der Bilanzvorlage sagte. Der CEO, der nur noch bis Ende Mai an Bord bleibt, geht jedoch davon aus, dass im neuen Geschäftsjahr auf Ebene des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.

Konkret soll die Ebitda-Marge zwischen 0,5 % und 2,5 % landen, stellte Feltens in Aussicht. Mittelfristig wird ein Wert von über 8 % ins Auge gefasst. Zugleich strebt die Versandapotheke einen ausgeglichenen freien Cashflow an, nachdem im abgelaufenen Turnus erneut 89 Mill. Euro abgeflossen sind. Mit liquiden Mitteln von 180 Mill. Euro versteht sich der Wettbewerber von Doc Morris jedoch als „sehr gut finanziert“.

Wenngleich das Unternehmen im abgelaufenen Turnus die Zielsetzungen erreichte, kamen die Zahlen bei den Investoren nicht gut an. In der Spitze gab der SDax-Wert um 5,5 % nach. Dabei hat sich Shop Apotheke für 2023 abermals stolze Wachstumsziele gesteckt. Im Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten wird erneut ein Erlösplus zwischen 10 % und 20 % erwartet nach einem Zuwachs von 17,2 % im Vorjahr. Das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, das eine deutlich höhere Marge verspricht, war dagegen erneut rückläufig. Der Umsatz gab um 9,4 % auf 130 Mill. Euro nach. Immerhin konnte der Geschäftsbereich in der zweiten Jahreshälfte erstmals seit dem in Deutschland geltenden Rabattverbot wieder wachsen. Dass die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland weiter auf sich warten lässt, bezeichnete Feltens als enttäuschend. Mit der verpflichtenden Einführung wird 2024 gerechnet.

Doch auch wenn Shop Apotheke 2023 in bereinigter Rechnung schwarze Zahlen ins Visier nimmt, täuscht das nicht darüber hinweg, dass der Konzernverlust 2022 auf 78 Mill. Euro ausgeweitet wurde.