SMA schreibt Wechsel auf die Zukunft

Projektgeschäft soll sich berappeln - Im ersten Halbjahr noch in Verlustzone

SMA schreibt Wechsel auf die Zukunft

wb Frankfurt – Investoren kaufen die SMA-Prognose: Der Wechselrichterhersteller schreibt nach einem schwachen ersten Halbjahr einen Wechsel auf die zweite Hälfte aus, und die Aktie klettert um 17 %. Nach einem Verlust in den ersten sechs Monaten bestätigt CEO Jürgen Reinert die Umsatz- und Ergebnisprognose für 2019. Er geht bei einem Umsatz von 800 Mill. bis 880 Mill. Euro von einem operativen Ergebnis (vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern, Ebitda) von 20 Mill. bis 50 Mill. Euro aus. Die Abschreibungen werden sich nach seiner Schätzung auf etwa 50 Mill. Euro belaufen.SMA Solar Technology, die lange von einem scharfen Preisverfall belastet wurde, verkaufte im ersten Halbjahr Wechselrichter mit einer Gesamtleistung von rund 4,0 (i. V. 4,3) Gigawatt. Der Umsatz ging um 8,1 % auf 363 Mill. Euro zurück. Dies wird mit dem bislang noch schwachen Projektgeschäft begründet. Mit privaten Hausdachanlagen gebe es dagegen eine deutliche Steigerung. Das Ebitda lag von Januar bis Ende Juni bei 8,5 Mill. Euro, was einer Marge von 2,3 % entspricht. Vor Jahresfrist waren es noch 40,9 Mill. bzw. 10,4 %. Damals waren allerdings erhebliche positive Sondereffekte enthalten. Der Auftragseingang entwickelte sich in der ersten Jahreshälfte in allen Segmenten “sehr gut”, heißt es, insbesondere aber im Segment Large Scale & Project Solutions. Auf dieser Basis erwartet der SMA-Vorstand in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung. SMA verfüge über ein produktbezogenes Orderpolster von 453 Mill. Euro. “Damit haben wir diesen Auftragsbestand in den ersten sechs Monaten des Jahres um 158 % gesteigert”, sagt Reinert. Unter anderem habe man sich im Mai die größte Bestellung in der Unternehmensgeschichte gesichert.Das Ebit verschlechterte sich wesentlich. Es ging von 14,7 Mill. Euro auf einen Verlust von 14,4 Mill. zurück. Im zweiten Quartal 2019 lag der Ebit-Verlust bei 3,7 Mill. Euro nach einem Plus von 10,4 Mill. bei einem Umsatz von 195 (212) Mill. Euro. Das Konzernergebnis dreht bis Ende Juni von 11,2 Mill. in ein Minus von 14,2 Mill. Euro. Mit einer Nettoliquidität von 268 Mill. Euro – Ende 2018 waren es noch 305 Mill. Euro – und einer Eigenkapitalquote von 41,9 (42,9) % hält sich SMA eine solide Bilanzstruktur zugute. StellenabbauIm Segment Home Solutions wirkte sich der Auftragseingang im ersten Halbjahr positiv aus. Hier erzielte SMA 21 % mehr Umsatz. In Large Scale & Project Solutions, auf die ein Großteil des Orderbestands entfalle, dauere die Umsetzung von Projekten dagegen in der Regel vier bis zehn Monate. Dementsprechend erwartet Reinert hier in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Umsatzsteigerung. Zum eingeleiteten Kostensenkungsprogramm heißt es lediglich, es verlaufe planmäßig. Im Dezember hatte SMA angekündigt, bis 2020 weltweit 425 Vollzeitstellen abzubauen. Dies sind 13 % der Arbeitsplätze.