Sony will zum „Handelshaus“ für Unterhaltung werden
Sony will zum „Handelshaus“ für Unterhaltung werden
Sony will zum „Handelshaus“
für Unterhaltung werden
Erfolgreicher Spin-off von Sony Financial Group für 7 Mrd. Euro
mf Tokio
Nach der erfolgreichen Ausgliederung der Finanzsparte am Montag will Sony seine Anstrengungen verstärken, mehr geistiges Eigentum im Unterhaltungssektor zu erwerben, um Synergieeffekte mit Spielen, Filmen und Musik zu erzielen. Die Strategie wird konzernintern mit dem Vorgehen japanischer Handelshäuser verglichen, die ihre Haupteinnahmequellen von Provisionen aus dem Handel mit Rohstoffen und Waren auf Erträge aus Unternehmens- und Geschäftsinvestitionen verlagert haben.
„Offenlegung“ verbessern
Anstatt eigene intellektuelle Eigentumsrechte (IP) komplett neu zu entwickeln, investiert Sony in IP-Inhaber wie Bandai Namco, Eigentümer des Gundam-Franchise, und den Verlag Kadokawa, der über ein Portfolio beliebter Jugendromane verfügt. Jedoch wächst der Druck insbesondere ausländischer Investoren auf Sony, die Bewertung seiner Unterhaltungsaktivitäten besser zu erklären. Denn auch die Handelshäuser, das wichtigste Investment von Warren Buffetts Berkshire Hathaway in Japan, teilen häufig mit, wieviel einzelne Investments an zusätzlichem Cashflow und Gewinnen bringen. Sony werde „die Offenlegung in Zukunft verbessern“, versprach ein Konzernvertreter der Finanzzeitung Nikkei.
In den vergangenen sieben Jahren hat Sony 1,9 Bill. Yen (10,9 Mrd. Euro) in geistiges Eigentum investiert. Doch Investoren verstehen nicht immer, wie Sony damit Geld verdient. So kündigte Crunchyroll, die Sony-Tochter für Anime-Streaming in den USA, vorige Woche an, eine eigene Plattform für japanische Manga-Titel zu starten. Das Kalkül dahinter: Werden diese Manga im Ausland populär, kann Sony sie leichter als Film oder Spiel für dieses neue Publikum adaptieren.
Börsenwert auf Rekordhöhe
Sony Financial Group war am Montag über einen Spin-off als erstes japanisches Unternehmen seit mehr als zwei Jahrzehnten direkt an die Börse gegangen. Die Aktien schlossen mit einem Aufschlag von knapp 16% auf den Referenzpreis von 150 Yen. Am Dienstag kam es mit einem Abschlag von 5,6% zu Gewinnmitnahmen. Der Börsenwert belief sich auf 1,2 Bill. Yen (6,9 Mrd. Euro). Parallel kletterte der Börsenwert von Sony auf den neuen Rekord von 26,2 Bill. Yen (150,5 Mrd. Euro).
