Stromkonzern EDF komplett in Staatshand
Stromkonzern EDF komplett in Staatshand
Stromkonzern EDF komplett in Staatshand
dpa-afx Paris
Frankreich hat das Verfahren zur kompletten Verstaatlichung des Stromkonzerns EDF abgeschlossen. Das vereinfachte öffentliche Übernahmeangebot sei erfolgreich beendet worden, teilte das Wirtschaftsministerium in Paris mit. Das ermögliche, “das Programm zum Bau von sechs neuen Atomkraftwerken unter den besten Bedingungen zu realisieren”, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dem Sender RTL. Dies stärke die energiepolitische Unabhängigkeit Frankreichs: “Wir können die Kontrolle über unsere Stromerzeugung zurückgewinnen.” Der einstige Staatskonzern EDF befand sich zuletzt zu 84% in öffentlicher Hand. Die komplette Wiederverstaatlichung soll den angestrebten Ausbau der Atomkraft sicherstellen. Vor mehr als einem Jahr hatte Präsident Macron eine Renaissance der Atomkraft angekündigt.
Sechs neue AKW sollen gebaut werden. Geprüft werden soll zudem die Errichtung von acht weiteren Kraftwerken. Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg soll so eine unabhängige Energieversorgung sichergestellt werden.
Korrosionsprobleme sowie ein Wartungsstau an Kraftwerken hatten im vergangenen Jahr zu einem Einbruch der Atomstromproduktion geführt. 2022 war die Produktion auf 279 Terawattstunden (TWh) Strom und damit den niedrigsten Wert seit 30 Jahren gesunken. Wie Wirtschaftsminister Le Maire sagte, muss EDF ihre Atomstromproduktion erhöhen und so weit wie möglich zu den 350 TWh zurückkehren, die Frankreich benötige.
