Telecom Italia will Datencenter an die Börse bringen

Spin-off geplant - Partnerschaft mit Google Cloud - Verschuldung sinkt früher als geplant

Telecom Italia will Datencenter an die Börse bringen

bl Mailand – Telecom Italia (TIM) prüft ein Spin-off und eine separate Börsenplatzierung der 23 Data Center. Die neue Gesellschaft soll 2020 auf einen Umsatz von 500 Mill. Euro kommen. Das Unternehmen teilte mit, institutionelle Investoren könnten sich an einem solchen Projekt beteiligen. Die Pläne erfolgen im Rahmen eines Abkommens, das TIM mit Google Cloud abgeschlossen hat. Es sieht eine strategische Partnerschaft für Cloud-Dienstleistungen und Edge Computing (dezentrale Datenverarbeitung) vor. TIM will in diesem Zusammenhang massiv in den Bau neuer Data Center und die Ausbildung der Mitarbeiter investieren.Deutliche Rückgänge im heimischen Mobilfunkmarkt bescherten TIM zwischen Januar und September 2019 einen Umsatzrückgang um 4,6 % auf 13,4 Mrd. Euro. Im dritten Quartal gingen die Erlöse sogar um 6,1 % zurück. Das gute Brasilien-Geschäft reichte nicht aus, die Negativeffekte auszugleichen. Neue FestnetzgesellschaftAuf der Ertragsseite verbesserte sich jedoch das vergleichbare Bruttoergebnis (Ebitda) um 4 % auf 6 Mrd. Euro, was ausschließlich auf die Aktivitäten in Brasilien zurückzuführen war. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 852 Mill. Euro. Im Vorjahr hatten hohe Abschreibungen zu einem Verlust von 868 Mill. Euro geführt. Positiv wurde unter Investoren vor allem die Rückführung der Verschuldung um 958 Mill. Euro auf 24,3 Mrd. Euro vermerkt – drei Monate früher als geplant. Der operative Free Cash-flow stieg um 791 Mill. Euro auf 2,2 Mrd. Euro.Das Unternehmen teilte mit, weiter an der Bildung einer neuen Festnetzgesellschaft mit dem bisherigen Konkurrenten Open Fiber zu arbeiten. Der Aufsichtsrat dürfte demnächst über eine Ausgliederung und einen separaten Börsengang dieses Bereichs entscheiden. Angeblich werden derzeit Gespräche mit Infrastrukturfonds wie Macquarie geführt, die bis zu 40 % der Anteile daran übernehmen könnten. Vermutlich im Februar oder März will TIM einen neuen Strategieplan vorstellen, dessen Fokus die Rückführung der Verschuldung und die Verbesserung der Rentabilität sein dürfte.