Telefónica erhöht Umsatzziel für 2017
ths Madrid – Das gute Geschäft in Brasilien und dem Rest Lateinamerikas, zusätzlich begünstigt von Wechselkurseffekten, konnte die negative Entwicklung der europäischen Töchter von Telefónica in der ersten Jahreshälfte wettmachen. Der Umsatz stieg bis Juni um 3,4 % auf 26 Mrd. Euro, wie der spanische Telekomkonzern mitteilte.Die Halbjahresergebnisse übertrafen die Erwartungen der Analysten und wurden an der Börse mit einem kräftigen Aufschlag belohnt. Das Unternehmen revidierte seinen Ausblick für das Gesamtjahr und geht nun von einem Umsatzwachstum von 1,5 % aus. Bislang hatte man erwartet, dass die Erlöse lediglich auf dem gleichen Niveau wie 2016 verharren würden.In Brasilien, nach Spanien der zweitwichtigste Markt des Konzerns, verbuchte Telefónica einen Umsatzsprung von 22 % auf 6,2 Mrd. Euro. Ohne den zuletzt wieder erstarkten brasilianischen Real ist das organische Wachstum bis Juni jedoch nur um 1,7 % gestiegen. Ähnlich verhielt es sich bei den anderen Töchtern in Lateinamerika.Auf dem Heimatmarkt war das Geschäft dagegen wie schon zu Beginn des Jahres rückläufig, und auch Telefónica Deutschland machte weniger Umsatz. Die britische Tochter O2 legte dagegen leicht zu, doch aufgrund des Verfalls des britischen Pfund steht in der Bilanz in Euro ein Umsatzrückgang von 7,4 % zu Buche. Schulden abgebautDer Reingewinn des Konzerns erhöhte sich um 29 % auf 1,6 Mrd. Euro, was zum guten Teil auf deutlich niedrigere Finanzierungskosten zurückgeht. Denn Telefónica hat ihre hohe Verschuldung gegenüber dem ersten Quartal leicht gesenkt. Gegenüber Juni 2016 reduzierten sich die Verbindlichkeiten um 3,7 Mrd. Euro und sogar um 5 Mrd. Euro, wenn man den Teilverkauf von Telxius, der Tochter für die Telefonmasten, mit einbezieht.Trotz des stockenden Geschäfts in Europa setzt das Management von Telefónica weiterhin auf sein Modell von hochwertigen, gebündelten Angeboten mit Telefon, Internet und Inhalten wie Fußball und nun auch selbst produzierten Fernsehserien. Das Unternehmen betonte, dass der durchschnittliche Erlös pro Kunde gegenüber Juni 2016 um 3,1 % höher lag.