Telekom bleibt bei Maut am Ball

Daimler sucht offenbar Ausstieg bei Toll Collect

Telekom bleibt bei Maut am Ball

hei Frankfurt – Unabhängig davon, ob bei der Toll Collect GmbH im kommenden Jahr Veränderungen im Kreis der Anteilseigner anstehen, bleibt das Geschäft mit der Maut sowohl für die Deutsche Telekom als auch für Daimler interessant. Zusammen mit dem Tankstellen-Dienstleister DKV hatten die beiden Konzerne die Toll4Europe GmbH gegründet, ein Gemeinschaftsunternehmen für die Entwicklung und Erbringung von europäischen elektronischen Mautdiensten (EETS) für Fahrzeuge größer 3,5 Tonnen. Die Telekom hat mit einer Beteiligung von 55 % die unternehmerische Führung des Joint Venture, an dem Daimler 30 % und die DKV 15 % hält. T-Systems im BootFür den Bonner Konzern ist die Geschäftskundensparte T-Systems im Boot, die auch schon das Toll-Collect-Geschäft betreibt. Sie ist neben der Netztechnik auch für den Vertrieb von Toll4 Europa bei den Service-Providern zuständig. Daimler verantwortet die zukünftige Integration der On-Board Unit im Fahrzeug.Die Telekom hatte stets betont, dass sie Toll Collect als Piloten ansieht und es ihrem Geschäftsmodell gemäß darum geht, das System möglichst europaweit oder sogar in anderen Ländern auszurollen, um als Betreiber von Skaleneffekten zu profitieren. Toll Collect war zu Beginn mit technischen Pannen in der Entwicklung konfrontiert und deutlich verspätet gestartet. Dies hatte zwischen den Eigentümern und dem Bund zum Clinch geführt.Inzwischen spülen die Maut-Einnahmen jährlich Milliarden in die Kasse des Bundes. Nach Informationen des “Handelsblatts” will der Automobilkonzern Daimler an der Neuausschreibung von Toll Collect im kommenden Jahr nicht mehr teilnehmen. Der neue Kontrakt soll zwölf Jahre laufen.Interessenten dürften zahlreich sein. Bisher halten Telekom und Daimler jeweils einen Anteil von 45 % an Toll Collect, 10 % liegen bei dem französischen Autobahnbetreiber Cofiroute.