Die Deutsche Telekom investiert in das Blockchain-Netzwerk Celo und erwirbt Celo Token, über die Smartphone-Nutzer weltweit Geld senden können. Wie mitgeteilt wird, verfolgt der Konzern damit „einen strategischen Ansatz für die Teilnahme am öffentlichen Blockchain-Netzwerk“, das zudem künftig die sichere Cloud-Infrastruktur von T-Systems nutzen soll. Ziel sei, den Einstieg in die Plattform für neue Nutzer und die Entwicklung von Anwendungsfällen zu erleichtern. Dazu öffnet die Telekom ihre SMS-Programmierschnittstelle. Da­mit könnten „Validatoren“ SMS-Nachrichten zur Verifizierung senden. Eine größere Auswahl an SMS-Anbietern auf der Celo-Plattform verbessere die Sicherheit und Zuverlässigkeit des dezentralen Protokolls, so die Telekom. Celo verwendet die Programmierschnittstelle zur Verifizierung von mobilen Endgeräten.

Bei dem Investment aus dem Telekom Innovation Fund handelt es sich dem Vernehmen nach um einen einstelligen­ Millionen-Euro-Betrag. Allerdings stellt sich die Telekom damit an die Seite anderer Konzerne wie Tesla, die Kryptowährungen er­worben haben und damit zum Wegbereiter des Geldinstruments werden. Tesla hatte Anfang Februar In­vestitionen in Bitcoin offengelegt und daraufhin begonnen, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

Das Konzept von Celo ähnelt der geplanten Kryptowährung Diem, die einst unter dem Namen Libra von Facebook ins Leben gerufen wurde. Wie Diem orientiert sich Celo an etablierten Währungen wie dem Dollar oder dem Euro. In der Bedeutung rangieren die Celo-Plattform und Celo Token als Transaktionseinheit gegenüber Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether allerdings noch unter „ferner liefen“. Celo Token liegen gemessen an der Marktkapitalisierung des umlaufenden Kryptogelds von 1 Mrd. Dollar global auf Platz 90 unter den Cyberdevisen.

Am Dienstag schoss die Notiz im frühen Handel um 20% auf 5,14 Dollar je Celo Token in die Höhe. Dagegen notiert Bitcoin bei 56116 Dollar, entsprechend einer Marktkapitalisierung von 1 Bill. Dollar. Die Telekom ist 76 Mrd. Euro schwer.