Sportartikelkonzern in der Krise

Übernahmegerüchte treiben Puma an

Der Sportartikelkonzern Puma kämpft schon seit Jahren mit einem Kursverfall an der Börse. Nun soll es laut einem Medienbericht gleich mehrere Interessenten für den Anteil des Großaktionärs Pinault geben. Der Aktie gibt das frischen Auftrieb.

Übernahmegerüchte treiben Puma an

Übernahmegerüchte treiben Puma an

Reuters Frankfurt

Ein Bericht über mehrere Bieter für den Anteil der französischen Milliardärsfamilie Pinault an Puma hat die Aktien des Konzerns beflügelt. Die Papiere gingen am Mittwoch mit einem Plus von fast 17% aus dem Handel und notierten mit 23,28 Euro so hoch wie seit rund drei Wochen nicht mehr. Händler verwiesen auf einen Artikel des „Manager Magazin“, wonach es mehrere Interessenten für den 29%-igen Anteil Pinaults an Puma gibt.

Als mögliche Bieter kämen der kanadische Investor Jamie Salter und seine Authentic Brands Group (ABG) sowie Alexander Dibelius, CO-Chef der Holding CVC, in Frage, hieß es in dem Bericht ohne Quellenangabe. Bei Puma sei bereits ein Szenario durchgespielt worden, bei dem das Unternehmen von der Börse genommen werde, hieß es weiter. Puma äußerte sich dem Magazin gegenüber nicht dazu. Pinaults Holding Artemis sagte dem Magazin, dass sie zum aktuellen Börsenwert kurzfristig nicht aussteigen werde.

Die Puma-Aktie hat in den vergangenen beiden Jahren massiv an Wert verloren. Puma und Artemis antworteten zunächst nicht auf eine Reuters-Bitte um Stellungnahme.

Großes Interesse von Wettbewerbern

Vergangene Woche hatten Insider noch berichtet, dass die Holding der Familie zum gegenwärtigen Börsenwert ihren Puma-Anteil nicht verkaufen wolle. Die Familienholding sei zwar von vielen Interessenten für das Aktienpaket kontaktiert worden, es fänden jedoch keine Gespräche statt, hatte eine mit der Sache vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters gesagt. Artemis habe volles Vertrauen in den neuen Puma-Chef Arthur Hoeld, die Marke mit der springenden Raubkatze wieder auf Kurs zu bringen. Die Holding stehe zudem nicht unter Verkaufsdruck. In diesem und im nächsten Jahr würden zudem keine Schulden fällig, die einen Verkauf von Vermögenswerten erforderlich machten. Dem Insider zufolge gibt es großes Interesse von Wettbewerbern und Finanzinvestoren.

Die Familie Pinault hatte die Puma-Beteiligung 2018 von Kering übernommen. Der Luxusgüterkonzern, zu dem Marken wie Gucci und Saint Laurent gehören, hatte sich damals von dem Puma-Anteil getrennt, um sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach verlor Marktanteile und tat sich schwer, Interesse für neue Sneaker-Modelle zu wecken.