Northvolt winkt Neustart unter US-Regie
Northvolt winkt Neustart unter US-Regie
Batterie-Start-up Lyten präsentiert sich gut finanziert – Für Gläubiger „kein Erfolg“
ste Hamburg
Mit der angekündigten Übernahme durch das US-Start-up Lyten steuert der insolvente schwedische Batteriehersteller Northvolt auf einen Neustart unter amerikanischer Regie zu. Dan Cook, CEO des 2015 gegründeten Unternehmens aus dem Silicon Valley, das unter anderem von Investoren wie Stellantis, Fedex und Amazon Web Services gestützt wird, zeigte sich vor der Presse am schwedischen Northvolt-Standort Skellefteå überzeugt, dass man beim Aufbau eines profitablen Batteriegeschäfts in Europa erfolgreich sein werde. Es komme auf Fokussierung an, meinte der frühere Automobil-Ingenieur in Anspielung auf eine der Ursachen für den Niedergang von Northvolt . Für die Altinvestoren ist der geplante Verkauf des einstigen Hoffnungsträgers der europäischen Autoindustrie dennoch keine gute Nachricht. Northvolt-Insolvenzverwalter Mikael Kubu sagte, der Verkauf von Northvolt werde „kein Erfolg für Gläubiger“. Viele würden „viel Geld verlieren“.
Northvolt passe perfekt zu Lyten, so Cook. Die Übernahme des Stammwerks Northvolt Ett samt eines Zusatzwerks in Skellefteå, des Entwicklungszentrums Northvolt Labs in Västerås, der geplanten Fabrik Northvolt Drei bei Heide in Schleswig-Holstein sowie sämtlichen geistigen Eigentums werde die Umsetzung der Geschäftspläne beschleunigen.
Die Akquisition sei „ein entscheidender Moment in der Geschichte von Lyten“, sagte der Manager.
Stellantis investiert
Das Unternehmen sieht sich als führenden Anbieter von Lithium-Schwefel-Batterien und rechnet mit stark wachsender Nachfrage. Man sei „erfreulicherweise immer in der Lage“ gewesen, Kapital aufzunehmen, so Cook. Lyten hat 625 Mill. Dollar Wagniskapital eingesammelt und Kredite über 650 Mill. Dollar erhalten. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bezeichnete die geplante Übernahme als eine sehr erfreuliche Nachricht. Aus dem Bundeswirtschaftsministerium hieß es, man schaue sich die Entwicklungen mit Blick auf den Standort Heide und auch die Auswirkungen auf die Wandelanleihe genau an und prüfe dies. Aus der Emission der Förderbank KfW waren 600 Mill. Euro an Northvolt geflossen. Der Bund und Schleswig-Holstein bürgten jeweils zur Hälfte.
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