Hauptversammlung

Vertrauen der Aktionäre in SAP-Aufsichtsrat sinkt

Die Aktionäre des Softwarekonzerns SAP haben dem Vorschlag einer Anhebung der Dividende von 1,58 auf 1,85 Euro je Aktie mit überwältigender Mehrheit (99,6%) zugestimmt. Damit schüttet der Konzern 2,2 Mrd. Euro an die Anteilseigner aus, die damit...

Vertrauen der Aktionäre in SAP-Aufsichtsrat sinkt

scd Frankfurt

Die Aktionäre des Softwarekonzerns SAP haben dem Vorschlag einer Anhebung der Dividende von 1,58 auf 1,85 Euro je Aktie mit überwältigender Mehrheit (99,6%) zugestimmt. Damit schüttet der Konzern 2,2 Mrd. Euro an die Anteilseigner aus, die damit ein wenig über die bescheidene Kursentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten hinweggetröstet werden.

Ein Strategieschwenk hin zu einer beschleunigten Überführung der SAP-Kunden in die Cloud hatte den Konzern im Oktober veranlasst, neue Mittelfristziele zu formulieren und die avisierte Steigerung der Marge weiter in die Zukunft zu verschieben. „Wir können den Erfolg unserer Kunden und unser Wachstumspotenzial nicht opfern, um kurzfristig die Marge zu optimieren“, verteidigte Vorstandssprecher Christian Klein in der virtuellen Hauptversammlung den Kurswechsel. „Das würde nachhaltig das Vertrauen in SAP zerstören.“

Obwohl die Aktienkursentwicklung für die Anteilseigner zuletzt eher unerfreulich war – vor allem im Vergleich zum Erzrivalen Oracle –, genießt das nach zahlreichen Personalwechseln praktisch runderneuerte Management ein hohes Ansehen unter den Aktionären. Der Vorstand wurde mit einer Zustimmungsrate von 99,3% entlastet.

Ganz anders verhält es sich derweil mit dem Aufsichtsrat, der sich vor allem aufgrund der kostspieligen Abfindungszahlungen an die 2020 abgelösten Vorstände – darunter Co-Chefin Jennifer Morgan – kritischen Fragen stellen musste. Die Entlastung des Aufsichtsrats erhielt dann auch nur 84,9% Zustimmung. Neben einer gehörigen Portion von Nein-Stimmen sorgten auch Enthaltungen für eine niedrige Zustimmungsrate. Alle anderen Tagesordnungspunkte erhielten Zustimmungsraten von mindestens 93,3 %. Trotz des Vertrauensrückgangs will Aufsichtsratschef Hasso Plattner 2022 für eine Verlängerung seines Mandats um zwei weitere Jahre kandidieren.

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