Immobilien

Vonovia stellt Adler-Paket ins Schaufenster

Der Immobilienkonzern Vonovia will keine weiteren Aktien der Adler Group erwerben und ist laut Vorstandschef Buch perspektivisch bereit, seine Beteiligung zu veräußern.

Vonovia stellt Adler-Paket ins Schaufenster

dpa-afx Frankfurt/Bochum

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia ist zum Ausstieg bei seiner schwer angeschlagenen Beteiligung Adler Group bereit. „Wir werden bei Adler nicht weiter kaufen und sind perspektivisch bereit, unsere Beteiligung auch zu verkaufen“, sagt Vorstandschef Rolf Buch dem „Handelsblatt“. Die Bestände bei Adler seien durchaus werthaltig, und man habe deshalb gedacht, dass es eine gute Idee wäre, bei Adler einen Fuß in die Tür zu bekommen. „Aber der Kapitalmarkt sieht das anders“, sagt der Manager. „Ich akzeptiere, dass die Mehrheit unserer Aktionäre eine Übernahme nicht wünscht, und deshalb werden wir es auch nicht tun.“

Es mache derzeit aber keinen Sinn, den Ausstieg rasch vorzunehmen. „Wir sind der Meinung, dass die Werte bei Adler derzeit nicht im Börsenkurs abgebildet sind“, sagt Buch. „Deshalb warten wir lieber noch ab. Ich bin zuversichtlich, dass das neue Führungsteam bei Adler jetzt eine Governance aufbauen wird, die transparent ist. Wir haben also genug Zeit, um zu warten, bis uns jemand einen fairen Preis für unseren Anteil bietet.“ Vonovia hält 20,5% an Adler Group.

Der große Unterschied zwischen Adler und Wirecard sei, dass die Projekte und Bauten da seien. „Das sind keine Scheingeschäfte in Asien, sondern Immobilien“, so der Manager. „Die kann ich anfassen und anschauen. Das Portfolio kann sich nicht in Luft auflösen.“

Die hohe Inflation wird nach Einschätzung von Vonovia bei einem anhaltenden Trend auch auf das Mietpreisniveau durchschlagen. „Wenn die Inflation dauerhaft bei 4% liegt, müssen auch die Mieten künftig jährlich dementsprechend ansteigen“, sagt Buch. Sonst würden viele Vermieter in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. „Wir können nicht so tun, als wenn die Inflation an den Mieten vorbeigeht. Das wird nicht klappen“, sagt Buch.

Viele Bankmanager sagten ihm, dass sie davon ausgingen, „dass wir auf Dauer mit einer höheren Teuerung als in den letzten Jahren in Deutschland leben werden müssen“. Ein Geschäftsmodell, bei dem der Umsatz stabil bleibe und die Kosten mit der Inflation stiegen, sei daher endlich.