Die stark rückläufige Nachfrage nach Coronatests hat Qiagens Umsätze und Marge im ersten Quartal einbrechen lassen. Der Vorstand des Biotech- und Diagnostikkonzerns bezeichnete die Zahlen dennoch als solide, die Erlöse hätten sogar etwas über den Planungen gelegen. Positiv stimmte, dass Qiagen erneut zweistellige Wachstumsraten bei den Non-Covid-Produkten verzeichnete. Die Einnahmen dort legten um 12% zu. Der Tuberkulosetest von Qiagen, einer der wichtigsten Umsatzträger, kam auf ein Plus von 17%.

Der Konzernumsatz insgesamt ging um 23% auf 485 Mill. Dollar zurück. Das operative Ergebnis sackte doppelt so stark ab, so dass auch die bereinigte operative Marge um satte elf Prozentpunkte auf 25,6% nachgab. In den ersten drei Monaten gab Qiagen erheblich mehr für Forschung und Entwicklung aus. Der Aufwand kletterte um 18%, so dass der Dax-Konzern auf einen Anteil von gut 11% vom Umsatz kam.

Auffallend stark ging der Cashflow zurück. Qiagen hat nach eigenen Angaben die Lagerbestände erhöht, um die Produktverfügbarkeit sicherzustellen. Auch die Investitionen in Sachanlagen fielen etwas höher aus als im Vorjahr. Der Free Cashflow fiel um 78% auf 38 Mill. Dollar.

Mit 1,3 Mrd. Dollar ist die Liquidität des Konzerns nach wie vor hoch. „Wir investieren in die Digitalisierung“, sagte CFO Roland Sackers. „Dank unserer soliden Finanzlage prüfen und bewerten wir weiterhin aktiv Möglichkeiten zur Wertschöpfung – diese beinhalten auch gezielte M&A-Aktivitäten, ohne dabei unsere finanzielle Disziplin aufzugeben.“

Der Vorstand bestätigte die Jahresziele vom Februar. Der Umsatz soll währungsbereinigt mindestens 2,05 Mrd. Dollar erreichen, was einem Rückgang von 4% entsprechen würde. Für den bereinigten Gewinn je Aktie werden 2,10 Dollar angepeilt, im Vorjahr verdiente Qiagen 2,46 Dollar. Für das zweite Quartal wird mit 0,50 Dollar je Aktie gerechnet.