Wenn der Ex-Chef den Chef kritisiert
Das kommt auch nicht alle Tage vor: Der ehemalige Vorstandschef eines börsennotierten Konzerns meldet sich nach zehn Jahren überraschend auf der Hauptversammlung zu Wort und liest dem Manager, an den er damals die Geschäfte übergeben hat, ordentlich die Leviten. Wolfgang Dondorf, ehemals Chef von Pfeiffer Vacuum, hat genau das getan und sich damit klar auf die Seite des Angreifers Busch gestellt. Dessen Übernahmeangebot stuft das amtierende Pfeiffer-Management unter Manfred Bender als “feindlich” ein. Welche Motive Dondorf hat, lässt sich freilich nicht mit Gewissheit sagen. “Auch als Rentner ist das immer meine Firma geblieben”, erklärte er seine Motivation. Wer Dondorf aus seiner aktiven Zeit kennt, ist geneigt, dem zupackenden Ex-Manager mit viel Unternehmergeist zu glauben, dass er das Wohl des Unternehmens im Blick hat. Für das scheint sein Herz noch immer zu schlagen. Auch wenn das Busch-Gebot mit 110 Euro unter dem aktuellen Kurs von 124 Euro liegt: Dondorf hat die Aktionäre mit seiner zum Teil beißenden Kritik zum Nachdenken gebracht. ds