Zinswende hat Deutsche Glasfaser bei Refinanzierung kalt erwischt
Zinswende hat Deutsche Glasfaser bei Refinanzierung kalt erwischt
Zinswende hat Deutsche Glasfaser bei Refinanzierung kalt erwischt
Krise folgt kürzlichem Kollaps von EQT-Portfoliofirma Colisee
hei Frankfurt
Die Deutsche Glasfaser ist später als viele Wettbewerber von der Zinswende getroffen worden, weil die in der großen Fremdkapitalrunde 2021 aufgenommenen rund 5,75 Mrd. Euro in einer ursprünglichen Finanzierungsvereinbarung bis 2027 teilweise gegen steigende Zinsen abgesichert waren, wie aus Finanzkreisen verlautet. Inzwischen schlage jedoch die Zinslast voll durch, zumal im vergangenen Jahr nochmals 1,25 Mrd. Euro hinzukamen. Den Kreisen zufolge belaufen sich die Planungen für das operative Ergebnis (Ebitda) fürs laufende Jahr eher auf 250 Mill. Euro statt 200 Mill. Euro, wie bisher kolportiert wurde. Dies dürfte dennoch nicht ausreichen, um die Zinsen zu zahlen.
Der für Unternehmenskredite als Basisreferenz dienende Euribor bewegte sich Ende 2021 bei 0,5% (Basis 12 Monate). Bis Oktober 2023 war er zwischenzeitig auf 4,2% hochgelaufen. Bei hochverschuldeten Firmen, deren Geschäft noch nicht mit soliden Cashflows unterlegt ist, wie dies auch bei Deutsche Glasfaser der Fall ist, wird der Aufschlag auf den Euribor auf 3% bis 4% taxiert.
Weiterer Krisenfall im EQT-Portfolio
Deutsche Glasfaser muss daher aus Sicht der Kreditgeber mehr Fokus auf die Take-up-Rate als auf den Zubau von „Homes Passed“, also den künftigen Marktanteil, legen. Das Unternehmen hat sogenannte Wholesale-Deals mit Vodafone und United Internet abgeschlossen, die das Glasfasernetz für ihre Kunden nutzen, aber die Migration verläuft Insidern zufolge schleppend. Der Glasfaseranbieter ist nicht der einzige Krisenfall im EQT-Portfolio. Anfang September übernahmen die Banken im Zuge einer Kreditrestrukturierung die Regie beim französischen Pflegeheimbetreiber Colisee Group. Dabei musste ein Drittel der Schulden von 1,17 Mrd. Euro abgeschrieben werden.
